Landesregierung Baden-Württemberg

Studienwerk für muslimische Studierende erhöht Chancengerechtigkeit

Die baden-württembergische Landesregierung sieht im Avicenna-Studienwerk ein Zeichen für „Pluralität in unserer Gesellschaft“. Außerdem erhöhe das Studienwerk für muslimische Studierende und Promovierende die Chancengerechtigkeit. Dies geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage hervor.

21
04
2014
0

Das Avicenna-Studienwerk war Thema einer Kleinen Anfrage des CDU-Abgeordneten Andreas Deuschle im baden-württembergischen Landtag. Dieser wollte von der Landesregierung wissen, ob sie Kenntnis über das Studienwerk und die Ziele des Studienwerks hat. Gleichzeitig wollte Deuschle auch Details über die Prüfung der Arbeit des Studienwerks erfahren.

Auf die Kleine Anfrage antwortete im Namen der Landesregierung das Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Das Avicenna-Studienwerk sei bekannt. Die Landesregierung begrüße die Aufnahme des Avicenna-Studienwerks in den Kreis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Begabtenförderungswerke. Sie teile zudem mit der Bundesregierung die Auffassung, dass viele muslimische Studierende sowie Doktoranden in Deutschland in ihrem Fach und für die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag leisteten.

„Pluralität in unserer Gesellschaft“

„Eine Förderung dieser gesellschaftlich relevanten Gruppe ist bedarfsgerecht“, wurde weiter erklärt. Ein Studienwerk für muslimische Studierende repräsentiere neben anderen Studienwerken die „Pluralität in unserer Gesellschaft“. Sie diene zudem dazu „Chancengerechtigkeit zu erhöhen und Studierende, die über eine herausragende fachliche Befähigung verfügen und Potenzial für einen zukünftigen, bedeutsamen Beitrag zum Gemeinwesen erkennen lassen, zu fördern.“ Dieser Beitrag bestehe auch darin, dass auch Nicht-Muslime, die sich wissenschaftlich mit islamischen Themen auseinandersetzten, gefördert werden sollen.

Auf die Frage des Abgeordneten Deuschle, wie das Studienwerk sicherstelle, dass „nur solche Personen in den Genuss einer Förderung kommen, die sich für die Förderung der gesellschaftlichen Grundwerte positiv einsetzen“, antwortete das Ministerium: „Nach Auskunft des BMBF wird die Auswahlentscheidung vom Avicenna-Studienwerk getroffen, das auch für die Prüfung des Vorliegens der Förderungsvoraussetzungen verantwortlich ist.“

Das Avicenna-Studienwerk vergibt Stipendien an muslimische Studierende und Promovierende. In diesem Jahr sollen rund 50 Stipendien vergeben werden. In den nächsten Jahren soll diese Zahl weiter ausgebaut werden. Unterstützt wird das Studienwerk dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Stiftung Mercator. (Lesen Sie hierzu auch das Interview mit dem Geschäftsführer des Studienwerks)