Zum 75. Todesjahr des Philosophen und Dichters Muhammad Iqbal veranstaltet die muslimische Hochschulgemeinde Heidelberg (MSG) im Rahmen des Muhammad Iqbal Gedenkjahres 2014 eine Vortragsreihe über das Leben und Wirken des muslimischen Universalgelehrten.
Muhammad Iqbal war ein wichtiger muslimischer Philosoph. Neben der Philosophie interessierte er sich auch für die Dichtkunst und Politik. Er war der Präsident der All-India-Muslim League Konferenz und gilt als geistiger Vater Pakistans. Iqbal studierte Rechtswissenschaften und Philosophie in Cambridge, München und Heidelberg. In der Stadt am Ufer des Neckars ließ er sich nieder, um sich intensiv mit der deutschen Sprache und Geisteskultur auseinanderzusetzen.
Während seines Deutschlandaufenthaltes entwickelte er eine große Zuneigung für die Dichter und Denker Deutschlands, insbesondere für Johann Wolfgang Goethe. Die Denkweise Iqbals war vom islamischen Glauben und Wertesystem und von westlichen Einflüssen geprägt. Er war bestens vertraut mit westlicher Literatur und ein Mittler und Brückenbauer zwischen Ost und West.
Iqbal verkörpert das Ideal des Universalgelehrten, der sich in verschiedenen Disziplinen bewährt. Dabei war sein intellektuelles Schaffen darauf aus, Lösungen für die Probleme seiner Zeit zu finden. Die Befreiung Indiens vom Kolonialismus und ein möglicher zukünftiger Staat gehörten zu seinen intellektuellen Herzensangelegenheiten.
75 Jahre nach seinem Tod möchte die Muslimische Hochschulgruppe Heidelberg (MSG) die Werke und das Leben Muhammad Iqbals für die breite Öffentlichkeit bekannt machen. Auch wenn seine Persönlichkeit und Denkweise von seinem Aufenthalt in Europa geprägt waren, ist er hierzulande kaum bekannt. Mit dem Muhammad Iqbal Gedenkjahr 2014 will die Hochschulgruppe die deutsch-muslimische Tradition beleben.
Vom 25. bis zum 30. April veranstaltet die MSG zum Abschluss des Gedenkjahres mehrere Vorträge zum Schaffen von Muhammad Iqbal unter dem Titel „Muslime in Deutschland – Muhammad Iqbal“. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg, in Kooperation mit dem Rat Muslimischer Studierender und Akademiker (RAMSA) und der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und der Dr. Buhmann Stiftung sind alle Interessierten dazu eingeladen, muslimische Spuren in der deutschen Geschichte zu finden. Zum Programm. (http://www.iqbal-heidelberg.de/)