Das Interkulturelle Institut für Inklusion setzt sich für die Barrierefreiheit für Minderheiten, im speziellen für Muslime, ein. Die erste Jahreskonferenz widmet sich dem Thema „Islam und Inklusion“.
Wer schon einmal einige Zeit mit einem Rollstuhl unterwegs war, weiß, wie schwer es ist, sich in einer Welt der Barrieren und Hektik von A nach B zu bewegen. Das soziale Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung gestaltet sich komplizierter, als man sich vorstellen kann. Deswegen sollte Inklusion eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Trotzdem ist das Thema nicht in das öffentliche Bewusstsein vorgedrungen. Ein neuer Verein möchte sich dieser Verantwortung stellen und vor allem Muslime ansprechen.
Das neu gegründete Interkulturelle Institut für Inklusion e. V. möchte die gesellschaftliche Inklusion von Minderheiten und das kulturelle Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung voranbringen. Dabei soll die Idee der Barrierefreiheit, nicht nur materiell, sondern auch geistig verstanden werden. Eines der Ziele des Instituts ist es Muslimen, die einen beschränkten Zugang zu kulturellen und religiösen Informationen in der deutschen Sprache haben, Möglichkeiten anzubieten, dieser Inklusion entgegen zu wirken.
Zu der Arbeit des Vereins gehört demnach auch die Ausbildung von Fachpersonal, das in der Lage ist, religiöse und kulturelle Themen zu vermitteln. Durch Beratungs- und Kursangebote sowie die Durchführung von Vorträgen, Seminaren und Tagungen soll für Menschen mit Behinderung eine Plattform zur freien Entfaltung geboten werden. Auf den Videos des Vereins sieht man wie ein Dutzend gehörloser Menschen miteinander kommunizieren, ohne ein Wort zu sprechen.
Am 17. Mai findet nun die erste Jahreskonferenz mit dem Oberthema „Inklusion und Islam“ an der Universität Hamburg statt. Das Programm besteht aus einem Hauptvortrag von Dr. Ali Özgür Özdil, Islamwissenschaftler und Pädagoge und der Vorstellung des Vereins.
Immer mehr muslimische Veranstaltungen werden vermehrt barrierefrei geplant, sodass die Räumlichkeiten mit dem Rollstuhl zu erreichen sind und Vorträge in Gebärdensprache übersetzt werden. Die Inklusion scheint nun auch bei Muslimen anzukommen.