Für ihre Gastfreundschaft sind Muslime berühmt. Gastfreundschaft wird im Islam schließlich als besonders wichtig erachtet. Das Beispiel des Propheten Muhammad (s) gibt den Muslimen dafür ein wichtiges und verbindliches Vorbild.
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll seinen Gast großzügig behandeln.“ (Buhârî)
Sicherlich haben schon viele Menschen die besondere Gastfreundschaft von Muslimen erlebt. Woher kommt es aber, dass Muslime diese Eigenschaft mit großer Sorgsamkeit pflegen? Ja, man könnte fast sagen, dass der Gast zum „König“ im Haus des Muslims wird.
Diese Ethik des Teilens und der Fürsorge gegenüber anderen Menschen war sicherlich eines der gegenwärtigsten im Leben des Propheten Muhammad (s). Es gab nicht viele Tage, an denen er keine Gäste oder bedürftige Menschen zum gemeinsamen Mahl in seiner Wohnstätte hatte.
Das Haus, in dem Gäste willkommen geheißen werden, wird sicherlich von Allah gesegnet werden. Deshalb sollte sich der Gastgeber nicht allzu viele Sorgen über die entstehenden „Kosten“ machen. Unser Prophet fordert die Muslime nicht nur dazu auf, die Gäste in bester Weise zu beherbergen, in einem anderen Hadith ermahnt er auch diejenigen, die zur Bewirtung in der Lage wären, dem aber nicht nachkommen.
In unserer heutigen Zeit wird das gegenseitige Besuchen manchmal als „Last“ empfunden. Doch gerade in unserer Gesellschaft, in der die zwischenmenschlichen Beziehungen zunehmend verloren gehen oder in eine neue Form des Sozialen Netzwerks übergehen, sollte diese Praxis des Propheten als ein Segen für die Gemeinschaft verstanden werden.
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.