Navid Kermani erhält den mit 5.000 Euro dotierten Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz. Gewürdigt wird damit auch das Eintreten von Kermani für einen offenen Umgang in der Einwanderungsgesellschaft.
Er schrieb großartige Werke wie „Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran“ oder aber zum Nachdenken anregende Plädoyers wie in „Wer ist Wir“. Der bekannte Schriftsteller und Orientalist, Navid Kermani (46) verbindet mit seinen Werken die Menschen in Deutschland und spricht sie in einer berührenden Sprache an. Jetzt wurde bekannt, dass die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz den diesjährigen Gerty-Spies-Literaturpreis an Kermani vergibt.
Als Verfechter von Humanismus, Menschenwürde, Toleranz und Respekt sei Kermani ein Gerty-Spies-Preisträger, der perfekt zum literarisch-gesellschaftspolitischen Grundgedanken dieses Preises passe, so die Landeszentrale. Sein Eintreten für einen offenen Umgang in der Einwanderungsgesellschaft Deutschlands und sein proeuropäischer Wertekanon, „angereichert durch sein beeindruckendes poetisches Werk“, hätten die Jury überzeugt. Kermani soll am 23. September die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in Mainz überreicht werden.
Der Preis ist nach der 1897 in Trier geborenen und 1997 im Alter von 100 Jahren in München gestorbenen jüdischen Schriftstellerin Gerty Spies benannt. Als Holocaust-Überlebende habe sie mit ihren Gedichten und Erzählungen darum gekämpft, „zu verzeihen, aber nicht zu vergessen“, und „das Herz rein zu halten von Hass- und Rachegefühlen“, so die Landeszentrale.
Zu den bisherigen Trägern des Gerty Spies-Literaturpreises gehören Juli Zeh, Peter Härtling, Günter Wallraff, Christoph Hein und Friedrich Christian Delius. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Eva Menasse. (KNA/iQ)