Bremen

Muslimische Vertreter künftig im Rundfunkrat

Das Radio Bremen plant, als erster öffentlich-rechtlicher Sender muslimische Vertreter in den Rundfunkrat mit aufzunehmen. Die rot-grüne Senatsregierung würdigt damit die Muslime als bedeutende gesellschaftliche Gruppe.

02
05
2014
0

Das Radio Bremen gab bekannt einen muslimischen Vertreter in den Rundfunkrat mit aufzunehmen. Damit ist es der erste öffentlich-rechtliche Sender, der die Repräsentanz der Muslime gewährleistet, und damit eine langjährige Forderung der muslimischen Vertreter erfüllt. Berichten des Medienfachdienstes „Funkkorrespondenz“ zur Folge, wird mit der Besetzung der Stelle im Laufe der zweiten Jahreshälfte gerechnet, wenn das Abstimmungsverfahren reibungslos verläuft.

Beteiligt an dem Prozess sind die drei muslimischen Organisationen Schura-Islamische Religionsgemeinschaft Bremen, der DITIB-Landesverband der Islamischen Religionsgemeinschaften Niedersachsen und Bremen, sowie der Bremer Mitgliedsverein beim Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ).

Muslime als bedeutende gesellschaftliche Gruppe

Im Juni letzten Jahres, wurde eine Änderung des Radio-Bremen-Gesetzes durch die rot-grüne Senatsregierung von Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) initiiert, um dieses Vorhaben zu ermöglichen. Am 4.April trat die Novelle des Gesetzes schließlich in Kraft. Dabei hatte die Regierung der Hansestadt darauf verwiesen, dass „Muslime in Bremen eine Gruppe von großer gesellschaftlicher Relevanz darstellen“. In Bremen und Bremerhaven leben Schätzungen zufolge rund 50.000 Muslime, was bei einer Gesamtbevölkerung von 650.000 einem Anteil von ungefähr acht Prozent entspricht. Mit der Entsendung eines muslimischen Vertreters würde sich die Anzahl der Mitglieder des Gremiums in der noch bis Mai 2016 laufenden Amtsperiode auf 26 erhöhen.

Bislang sind Muslime in den Aufsichtsgremien der neun ARD-Anstalten, des ZDF und des Deutschlandradios nicht über einen eigenen Sitz repräsentiert. Im Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) sollen die muslimischen Verbände in Baden-Württemberg ab Juli 2015 mit einem Abgesandten vertreten sein. (KNA/iQ)