Der ehrliche Verdienst, Menschen in Not zu helfen und freiwillige rituelle Gebete zu verrichten sind die Themen der Religionsgemeinschaften in ihren heutigen Freitagspredigten. Dazu gibt es auch noch Beiträge zum Thema Tod, Umwelt und türkische Kinderfeste in den öffentlich-rechtlichen Sendern.
Die Religionsgemeinschaften gehen in ihren heutigen Freitagspredigten (Hutba) auf unterschiedliche Themen ein. Der ehrliche Verdienst, Menschen in Not zu helfen und gerade während der „gesegneten drei Monate“ die Zahl von freiwilligen rituellen Gebeten zu erhöhen werden thematisiert. Darüber hinaus geben uns die öffentlich-rechtlichen Sender Einblicke zu den Themen Tod, Umwelt und „23 Nisan“.
Der Verdienst auf ehrlichem Weg und das Ausgeben wieder auf ehrlichen Weg gilt, laut Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), als tugendhafte Handlung im Rang eines Gottesdienstes. „Für sein eigenes und das Auskommen seiner Familie zu sorgen, sein Leben so zu gestalten, dass man den anderen weder zur Last fällt noch auf sie angewiesen ist, ist hier oberstes Prinzip“, erklärt die DITIB.
Der Islam gebiete es, zu arbeiten und produktiv zu sein. „Oberstes Gebot ist herbei, dass wir unseren Lebenserwerb auf rechtmäßigen Wegen bestreiten. Diebstahl, Raub, Wucherzinsen, Schandbares, Glücksspiele, Vorteilsnahme bzw. Bestechung, alle möglichen Tricks beim Handel, falsches Maß zu nehmen oder abzuwiegen ist dabei verboten“, sagt die DITIB. Wer für den Staat arbeite oder einen Arbeitgeber, müsse zudem seine Aufgaben ordnungsgemäß durchführen. Arbeitgeber müssten hingegen den Lohn ihrer Arbeitnehmer sofort auszahlen und dürften nichts zurückbehalten.
In ihrer eigenen Hutba widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) hingegen dem Thema des Helfens. Es gibt laut IGMG viel „Leid, viel Schmerz und viele Tränen auf dieser Welt“. Man lebe in einer Zeit, in der die Menschen angesichts von Elend tatenlos blieben. Gerechtigkeit, Recht und Gesetze seien parteiisch. „Sie werden missachtet, wenn die Betroffenen schwach und bedürftig sind. Das Leid hilfloser Menschen wird ignoriert, sie werden ihrem Schicksal überlassen“, erklärt die IGMG und fragt, wer in solchen Zeiten den Armen und Schwachen helfen soll.
Schließlich erinnert die Religionsgemeinschaft an den Gedanken der Ummah und dass diese einem Körper gleicht. Und die IGMG erinnert daran und mahnt: „Wenn nicht wir an unsere Geschwister denken, wer dann? Wenn nicht wir ihnen die Hand reichen, wird ihnen keiner die Hand reichen.“ Man wolle das Gewissen der Menschheit sein. In diesem Sinne wird auf die Humanitäre Hilfe der vergangenen Zeiten hingewiesen und schließlich auf die aktuelle Aktion „Vergiss nicht und lass andere nicht vergessen“ des IGMG Hilfs- und Sozialvereins Hasene verwiesen.
Einem ganz anderen Thema widmet sich der Verband der Islamischen Kulturzentren in ihrer eigenen Hutba. Hier geht es um die Bedeutung der freiwilligen rituellen Gebete im Islam. Dabei wird der Unterschied zwischen Pflichtgebeten, obligatorischen Gebeten und den freiwilligen Gebeten verdeutlicht. „Die nâfile, also freiwilligen Gebete sind nicht verpflichtend. Verrichtet man sie aber, erhöhen sie den Wert des Menschen bei Allâh. Verrichtet der Mensch sie nicht verpasst er den Mehrwert an Nähe zu Allâh“, erklärt der VIKZ.
„Wer nâfile Ibâdât verrichtet erweckt die Sünnet von Rasûlullâh (s.a.v.) zum Leben und erwirbt sich so einerseits die Şefâat und Fürbitte des Gesandten Allâhs und andererseits sie Rıza-i ilahi, also den Wohlgefallen Allâhs“, wird weiter erklärt. Der VIKZ führt weitere Beispiele für freiwillige Gebete an und macht auch auf die besonderen freiwilligen Gebete während der Kandil-Nächte aufmerksam. Gerade in den „gesegneten drei Monaten”, in denen man sich jetzt befinde, sollte es den Muslimen ein besonderes Anliegen sein, mehr zu tun, also freiwillige rituelle Gebete zu verrichten und so das Wohlgefallen Allahs zu erlangen.
In der Sendung „Islam in Deutschland“ auf SWRInfo spricht Emina Corbo-Mesic in dem Beitrag „Von meinem Garten und der Unverfügbarkeit“ über den Schicksalsschlag den eine Familie erlitten hat und wie dieser sie an die Vergänglichkeit in dieser Welt erinnert.
Im NDR Freitagsforum geht es um das Thema „Islam und Umwelt“. Eren Güvercin stellt darin eine Moscheegemeinde in Norderstedt vor. Dort soll ein Begegnungszentrum entstehen, dessen Architektur als „wegweisend“ beschrieben wird.
Im Forum am Freitag auf ZDFInfo geht es um das türkische Kinderfest „23 Nisan“. Dieses wird auch in Deutschland gefeiert. Moderator Vedat Açıkgöz besucht ein zum vierten Mal in Köln stattfindendes Fest und gibt einen Einblick in eine kulturelle Veranstaltung.
Jeden Freitag blickt IslamiQ auf die Freitagspredigten muslimischer Religionsgemeinschaften, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.