Jüdische und Muslimische Vertreter in Großbritannien fordern die Etikettierung von geschächtetem Fleisch. Hintergrund ist ein Bericht in einer Boulevardzeitung, wonach ein Pizza-Restaurant nach islamischem Ritus geschächtetes Hühnchenfleisch vertreibt, ohne die Kunden darauf aufmerksam zu machen.
Ein Etikett auf Fleischprodukten soll künftig die Methode, mit der die Tiere geschlachtet wurden, kennzeichnen. Dies fordern der Vorsitzende der britischen Lobbyorganisation „Shechita UK“, Henry Grunwald, und der Generalsekretär des Britischen Islamrats, Shuja Shafi, in einem Schreiben an die britische Tageszeitung „Daily Telegraph“ vom heutigen Donnerstag (08.05.2014).
Es seien klare Hinweise nötig, ob die Tötung der Tiere jüdischen und muslimischen Regeln entspreche und „koscher“ beziehungsweise „halal“ sei. „Eine verständliche Kennzeichnung sollte sowohl von Glaubensgemeinschaften als auch von Tierfreunden unterstützt werden“, heißt es in dem Schreiben. Unterstützung findet die Idee auch beim anglikanischen Bischof von Leeds, Nick Baines. Dieser erklärte, es sei wichtig, dass Menschen über ihr Essen klare Informationen erhielten.
Anlass für die Forderungen ist ein Bericht der britischen Boulevardzeitung „The Sun“. Demnach verkauft die Restaurantkette „Pizza Express“ ausschließlich nach islamischem Ritus geschächtetes Huhn, ohne die Kunden darüber zu informieren. Laut der Tageszeitung „Guardian“ wird auch in Schulen, Krankenhäusern und für verschiedene Fluggesellschaften geschächtetes Fleisch verwendet, um Beschwerden von Angehörigen entsprechender Religionsgemeinschaften vorzubeugen. (KNA/iQ)