Nach dem schweren Bergwerkunglück in der Türkei, nimmt die Welt Anteil am Schicksal der Menschen. Deutschland bietet der Türkei ihre Hilfe an und die muslimischen Organisationen gedenken der Opfer mit Andachten und Koranlesungen.
In der Türkei ist es am Dienstag (13.05.2014) zu einem schweren Unglück bei einem Bergwerk nahe der westtürkischen Stadt Soma gekommen. Einer Explosion Untertage folgte ein Feuer am Bergwerk, dass stundenlang nicht gelöscht werden konnte. Die Rettungskräfte in Soma arbeiten unentwegt an der Rettung der Arbeiter. Doch die Hoffnung schwindet.
Bisher sind mindestens 238 Kumpel bei dem Bergwerkunglück ums Leben gekommen. 363 Menschen sollen nach Behördenangaben gerettet worden sein. 57 Menschen seien bei dem Unglück verletzt worden. Insgesamt sollen während des Unglücks etwa 800 Menschen im Bergwerk gewesen sein. Das Unglück ereignete sich zum Schichtwechsel, wodurch die Zahl der Opfer vermutlich erhöht wurde. Die Hilfskräfte pumpen mittlerweile Frischluft in die Schächte. Einige der Vermissten befinden sich vermutlich bis zu 420 Meter unter der Erde und können nicht raus, weil die Stromversorgung für die Fahrstühle durch den Brand ausgefallen sind.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan besuchte am heutigen Mittwoch den Unglücksort und sprach den Familienangehörigen der Opfer sein Beileid aus. Erdoğan versuchte den Angehörigen Trost zu spenden. Zuvor hatte der türkische Ministerpräsident eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Die Fahnen in der Türkei wehen auf Halbmast. Die Welt nimmt Anteil am Schicksal der Bergwerkarbeiter.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kondolierte dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan per Telegramm. Merkel erklärte Deutschland stehe in diesen schweren Stunden eng an der Seite der Türkei und sei bereit zu helfen. Auch Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) erklärte Deutschland stehe bereit zu helfen, wenn die Türkei dies wünsche. Er sei „erschüttert über das furchtbare Unglück“ und spreche den Angehörigen der Opfer sein tief empfundenes Mitgefühl aus.
Der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Prof. Dr. Izzet Er, und der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, erklärten in jeweils eigenen türkischsprachigen Mitteilungen, dass man den Opfern die Barmherzigkeit Gottes und den Familien ein tief empfundenes Beileid ausspreche. Die Vorsitzenden zeigten sich angesichts der Katastrophe erschüttert.
Der DITIB-Vorsitzende kündigte an, dass in allen Moscheegemeinden der Religionsgemeinschaft am Donnerstagabend (15.05.2014) Koranlesungen für die Opfer stattfinden und am Freitag (16.05.2014) im Anschluss an die Freitagsgebete Bittgebete gesprochen werden sollen. Der IGMG-Vorsitzende Kemal Ergün kündigte an, dass in allen IGMG-Moscheen nach dem Freitagsgebet (16.05.2014) für die Opfer ein Totengebet in Abwesenheit stattfinden werde.