Auf dem Balkan führten heftige Regenfälle zu Überschwemmungen. Vor allem das muslimische Land Bosnien ist stark betroffen. Viele Menschen starben oder wurden verletzt, Häuser und Straßen zerstört. Das Volk bittet nun um Hilfe.
Am vergangenen Wochenende kam es auf dem Balkan zu den stärksten Regenfällen seit etwa 120 Jahren. Ganze Städte und Regionen wurden überschwemmt. Das Land Bosnien-Herzegowina ist von der Naturkatastrophe besonders stark betroffen. Berichten zur Folge ist bereits 40 Prozent des Landes überflutet. Insgesamt sind mehr als eine Million Menschen von der Hochwasserkatastrophe auf dem Balkan betroffen. Rettungseinsätze haben bisher 45 Todesopfer registriert. Aus Serbien wurden 16 Opfer gemeldet, in Bosnien starben nach Behördenangaben mindestens 27 Menschen, in Kroatien und Tschechien jeweils eine Person. Die endgültige Bilanz soll jedoch erst nach Ende des Rettungseinsatzes bekannt gegeben werden.
Der hohe Wasserpegel gefährdet auch größere Städte in Bosnien und Serbien, vor allem in Sarajevo und Tuzla. Tausende von Menschen mussten evakuiert werden und verloren in Folge der Flutkatastrophe ihr Hab und Gut. Ganze Straßen wurden zerstört, Städte und Dörfer überschwemmt und Gemeinden völlig isoliert. Erdrutsche haben zahlreiche Häuser unter sich begraben. Zahlreiche Familien mussten ihre Häuser verlassen oder sind ohne Zugang zu Wasser und Nahrung in ihren Häusern eingeschlossen. In Bosnien sind inzwischen 60.000 und in Serbien sogar 95.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.
Ein Land, dessen Volk und Infrastruktur bereits von einem grauenhaften Krieg gezeichnet ist, erleidet nun 20 Jahre später eine erneute Katastrophe.
In Bosnien wurde der Notstand ausgerufen. Das Flusswasser erreichte Rekordhöhen. Nach mehr als zwei Tagen drangen Rettungskräfte in die betroffenen Städte und Dörfer vor. „Das ist die totale Verwüstung, es sieht vom Hubschrauber wie ein Meer aus“, äußerte sich der Bürgermeister der Stadt Savec Savo Minic gegenüber der Nachrichtenagentur Fena. Die Evakuierung verläuft chaotisch.
Die bosnische Regierung versorgt die betroffene Bevölkerung derzeit mit Nahrung und Hygieneartikeln. Außerdem wurden Militärtruppen entsendet, um Tausenden Zivilisten zu evakuieren, deren Häuser von Wasser umschlossen sind. Die Hilfe reicht jedoch in Anbetracht der hohen Opferzahlen und des Ausmaßes der Katastrophe nicht aus. Viele Straßen sind unzugänglich, Städte und Dörfer daher völlig abgeschnitten.
Das Volk ist auf humanitäre Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Die Regierung appelliert an die europäischen Nachbarstaaten und an die Zivilbevölkerung, den Opfern Unterstützung zukommen zu lassen.
Auch muslimische Organisationen und Netzwerke rufen zu Spendenaktionen und Nothilfe auf, vor allem in sozialen Medien wird das Mitgefühl und Solidarität mit dem Opfern bekundet.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD) hat heute auf ihrer Website Informationen für geplante Hilfsaktionen für Bosnien veröffentlicht. Unter anderem können sich interessierte auf der Website der Gemeinde oder bei den örtlichen Gemeinden informieren.
Für Spenden und Unterstützung von Nothilfeaktionen rufen zudem folgende Organisationen auf:
– IGMG Hilfs- und Sozialverein Hasene