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i,Slam

Palestine

i,Slam – der muslimische Poetry-Slam – findet vor allem bei Jugendlichen immer mehr an Gefallen. Bewegende Texte, aufrührende Reime und vor allem starke Persönlichkeiten und Emotionen sind die Markenzeichen. In einer kleinen Reihe präsentiert IslamiQ Poetry-Slam-Texte von jungen i,Slammern. Heute von Youssef Adlah und Younes Al-Amayra.

27
05
2014

Youssef Adlah und Younes Al-Amayra sind die beiden Gründer von i,Slam e.V. Younes ist Islamwissenschaftler und Youssef studiert Luft- und Raumfahrttechnik.

Younes: Zeitraffer
Youssef: Im Zeitraffer vergeht alles um mich herum
Meine Ohren sind taub und mein Laute sind stumm
Younes: mein Körper ist Taub und ihre Gesichter sind stumm
Und die Frage die mich quält ist warum

Beide: und eine Stimme in meinem Innern
sollte mich an den Schmerz erinnern
Und an meinen Wangen laufen die Tränen
Und die Zeit läuft mir davon, sie rennt
Nichts wird mehr aus meinen Plänen
Und sterben werden sie mit mir, ohne dass sie je einer kennt

Younes: Flashback
Youssef: Das erste was ich erblickte waren die Trümmer
Das erste was ich fühlte war der Kummer
Die erste Schule die ich besuchte war zerstört
Und das erste was ich jemals brüllte blieb im Feuerhagel ungehört

Younes: Das erste was ich erblickte waren Verfall und Tod
Das erste was ich fühlte war Hilflosigkeit in der Not
Ich besuchte nie eine Schule denn hier schert sich niemand drum
Und die Frage, die mich quält ist warum

Beide: Und eine Stimme in meinem Innern
sollte mich an den Schmerz erinnern
Und an meinen Wangen laufen die Tränen
Und die Zeit läuft mir davon, sie rennt
Nichts wird mehr aus meinen Plänen
Und sterben werden sie mit mir, ohne dass sie je einer kennt

Youssef: Flashback
Younes: Die ersten Schritte die ich gemacht hab, waren um vor den geschossen zu entkommen
und Krieg nichts als Krieg hab ich in meinem Leben vernommen
Die letzten Schritte, in Richtung Checkpoint ging ich sie
Und, dass das die letzten Schritte werden ahnte ich nie

Youssef: Die ersten Schritte die ich gemacht habe, ich dachte sie wären Richtung Freiheit
Und als ich den Soldaten in die Augen blickte erfuhr ich die Wahrheit
Ihre Finger, lang am Abzug und einer macht ihn krumm
und die Frage, die mich quält ist warum

Beide: und eine Stimme in meinem Innern
sollte mich an den Schmerz erinnern
Und an meinen Wangen laufen die Tränen
Und die Zeit läuft mir davon, sie rennt
Nichts wird mehr aus meinen Plänen
Und sterben werden sie mit mir, ohne dass sie je einer kennt

Youssef: Zeitraffer
Younes: Tod nichts anderes erwartet mich nun mehr
Langsam drückt es in der Brust und das Atmen fällt mir jetzt schwer
ich senke mich und spüre noch Geschosse an mir vorbei rauschen, ja ich sehe sie sogar
Und noch nie war die Welt, wie in diesem Chaos und in diesem moment, so einfach, so klar
Und mit dem Durchschuss kam auch der Durchblick
Ich merke, wie ich in meinem eigenen Blut erstick‘
Die Zeit scheint still zu stehen
als wollten die letzten Sekunden nie vergehen

Youssef: Ohne Substanz, der Krieg ohne Seele, wie gleich mein Körper auch
langsam knie ich nieder, spüre Brennen im Bauch
ich sag inti fadia und nein, das ist kein Versprecher, sondern genau das und nichts mehr
ich sag inti fadia, also du bist leer
Die Soldaten und die Miliz, sie wissen nicht mehr wofür sie kämpfen sollen
und die Panzer wissen nicht warum sie noch rollen
Wofür wird überhaupt gekämpft? Für den Sieg, die Heimat für Stolz und Ehre?
Welcher Frieden ist was wert wenn es nicht der Seelenfrieden wäre

Leserkommentare

Omar sagt:
Chapeau!! Die Bilder, die dadurch gezeichnet werden, stimmen einen sehr nachdenklich und dennoch begeistert diese Form der Poesie! Mein Kompliment!
28.05.14
10:29
Wolf D. Ahmed Aries, Hannover sagt:
Es ist beeindruckend und berührend. Wer in einer Sprache dichtet, der ist in ihr beheimatet. Hier ist der Begriff der Integration obsolet.
28.05.14
18:28
Hassan Mohsen sagt:
Maschaallah, sehr schön!
31.05.14
13:21