Auch in Deutschland möglich

Schweine-DNA in Schokolade gefunden

In Malaysia wurde bei einer Untersuchung von Schokoladen der Firma Cadbury, die zu Kraft-Foods gehört, Schweine-DNA gefunden. Ein Experte bestätigt: Auch in Deutschland sind solche Fälle möglich.

30
05
2014
0

In Malaysia wurde in Schokoladenprodukten der Firma Cadbury Schweine-DNA gefunden. Jetzt hat das Land nach Medienberichten stärkere Kontrollen angekündigt. Malaysische Behörden hatten vergangene Woche in einer Milchschokolade mit Haselnüssen beziehungsweise gerösteten Mandeln Spuren von Schweine-DNA festgestellt.

Das Amt für Nahrungs- und Medikamentensicherheit in Indonesien erklärte laut der Zeitung Jakarta Post (Freitag), die betreffende Mandel-Schokolade sei zwar zugelassen, habe aber kein Halal-Zertifikat der zuständigen Islamgelehrten. Die Haselnuss-Schokolade besitze überhaupt keine Handelszulassung. Dennoch werden der Zeitung zufolge beide Sorten in Indonesien verkauft.

Boykott-Aufruf gegen Kraft-Foods

Die Nachricht über eine mutmaßliche Kontaminierung mit Schweineprodukten hatte unter malaysischen Muslimen Verunsicherung und Empörung ausgelöst. Eine Händlervereinigung rief zum Kaufverzicht aller Produkte von Kraft Foods auf. Die Firma Kraft hatte den britischen Süßwarenhersteller 2010 übernommen. Die Boykottforderung betrifft Marken wie Jacobs, Ritz, Oreo, Toblerone, Halls und Chacos.

Auch in Deutschland möglich

Im Gespräch mit dem Experten Yusuf Çalkara vom Europäischen Halal-Zertifierungsinstitut (EHZ) in Hamburg erfuhr IslamiQ, dass solche Fälle wie in Malaysia auch in Deutschland möglich sind. „Auch in Produkten, wo man gar keinen Grund zum Verdacht hat, können Zutaten verwendet werden, die islamisch gesehen nicht erlaubt sind“, sagt Çalkara.

Der Halal-Zertifizierer weist auf die immer noch bestehende Problematik bei der Filterung von Frucht-Säften hin, wo oft zur Filterung tierische Gelatine verwendet werden. Ebenso sei nicht immer erkennbar, ob für die Produktion von Brot oder Brötchen tierische Produkte verwendet wurden. Selbst im beliebten Teebeutel könnten sich Zutaten befinden, die nicht islamkonform seien.

„Die Verbraucher müssen sich immer über die Zutaten informieren und dies gestaltet sich in der Praxis leider oft sehr schwierig. Auf der anderen Seite gibt es natürlich immer mehr Produkte, die auch ein Halal-Zertifikat tragen. Hier muss man aber schauen, ob die Zertifizierer tatsächlich vertrauenswürdig sind“, sagt Çalkara und macht auf die Gütegemeinschaft Halal-Lebensmittel aufmerksam – einem Verbund verschiedener muslimischer Zertifizierer. (KNA/iQ)