Die Fähigkeit sprechen zu können, ist ein Geschenk des Schöpfers an die Menschen. Doch Worte können verletzlich sein. Auch deshalb wird einem Muslim angeraten entweder Gutes zu sprechen oder zu schweigen. Unser Thema diese Woche bei “Ein Hadith – Ein Gedanke”.
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll entweder Gutes sprechen oder schweigen.“ (Buhârî)
Durch die Fähigkeit des Sprechens können sich Menschen untereinander verständigen, sich selbst, ihren Bedürfnissen und Gefühlen Ausdruck verleihen und viel Positives bewirken. Andererseits kann die Kommunikation zwischen Menschen ebenso für schlechte Zwecke genutzt werden, wie dem Schüren von Feindschaft, Provokation und Zwiespalt.
Die Fähigkeit des Redens ist ein besonderes Geschenk Allahs. Menschen, denen diese Fähigkeit nicht gegeben ist, lassen andere Menschen die Besonderheit dieser Gabe erkennen. Dieser Segen – genau wie alle anderen Segen – kann also sowohl zum Guten als auch zum Schlechten genutzt werden.
Das Reden ist ein Ausdruck des menschlichen Verstandes. In diesem Rahmen kann die Aufforderung des Propheten Muhammad (s), nur Gutes zu sprechen oder zu schweigen gesehen werden. Dazu gehört auch das schlechte, leere und belanglose Sprechen, also beispielsweise üble Nachrede, Geläster, Klatsch und Tratsch, zu unterlassen. Der Mensch sollte nicht vergessen, dass er spätestens am Tag des Gerichts zu Rechenschaft gezogen wird und alle seine Taten bzw. Worte zu verantworten hat.
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.