Eine neue Social-Media-Aktion von Stipendiaten der Deutschlandstiftung Integration prangert Diskriminierung und Alltagsrassismus an Deutschen Universitäten an. Auch muslimische Hochschulgruppen rufen Studenten zum mitmachen bei der Aktion auf. Ziel ist es ein Umdenken zu erreichen, was „Deutschsein“ betrifft.
Alltagsrassismus ist häufig für die Betroffenen eine schwere Last. Die Social-Media-Aktion #AuchichbinDeutschland macht diesen sichtbar. Sie will auf die Diskriminierung von Studenten an Universitäten aufgrund ihrer Herkunft und Ethnie aufmerksam machen. Studenten zeigen weiße Plakate bzw. Tafeln mit Sprüchen und Kommentaren, die ihnen immer wieder an den Kopf geworfen werden. Die Kampagne ist recht erfolgreich und findet starke Verbreitung in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook – weil sie offen zeigt, was Menschen immer wieder täglich erfahren können.
#AuchichbinDeutschland wurde durch die #ITooAmHarvard-Kampagne inspiriert. Dabei hatten sich Studenten aus der renommierten Universität über ihre eigenen Anfeindungen und Ausgrenzungserfahrungen beschwert. #AuchichbinDeutschland soll aufzeigen, dass Menschen, die hier geboren oder aufgewachsen sind, von Teilen der Gesellschaft nicht als „Deutsche“ wahrgenommen werden, weil sie „anders“ aussehen.
#AuchichbinDeutschland soll zudem verdeutlichen, dass Deutschland und „Deutschsein“ sich wandeln und die verbreiteten Zuschreibungskriterien nicht mehr die demografische Realität widerspiegeln. Hinter der Aktion sollen nach Angaben der Deutschen Welle Stipendiaten der Deutschlandstiftung Integration stecken. Mittlerweile gibt es auch ein Tumblr-Blog zur Aktion wo Beiträge gesammelt werden.
Seit kurzem beteiligen sich auch immer mehr Muslime an der Aktion. Dies liegt auch daran, dass mehrere studentische Organisationen, die zum Dachverband „Rat muslimischer Studierender und Akademiker“ (RAMSA) gehören, zur Teilnahme aufgerufen haben. Unter anderem wurden Bilder von muslimischen Studierenden und eine Aktionsankündigung verbreitet, die auf die „Muslimische Studentengruppe Kaiserslautern“ (MSG-KL) zurückgehen.
Die MSG-KL sieht die Aktion nach eigenen Angaben als Chance auf Alltagsdiskriminierung und –Rassismus aufmerksam zu machen. Unter anderem zeigt die MSG Bilder von Muslimen, die von ihrer Diskriminierung berichten. Dabei ist auch eine Dame, der man gesagt hat, sie könne keine Krankenschwester werden, weil sie Kopftuch trägt. Heute ist sie Ärztin.