Der Monat Ramadan steht kurz bevor. Daher beschäftigen wir uns in unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ ab heute mit dem Thema „Fasten im Ramadan“. Schließlich ist der Fastenmonat auch eine Möglichkeit, um Vergebung für die eigenen Sünden zu erlangen.
„Der Beginn des Monats Ramadan ist Barmherzigkeit, seine Mitte ist Vergebung und sein Ende ist die Rettung vor der Hölle.“ (Bayhakî)
Weshalb Barmherzigkeit? Dass es eine solche Gelegenheit, wie die des Ramadans gibt, ist ein Zeichen höchster Barmherzigkeit. Denn Allah hat diesen Monat seinen Geschöpfen geschenkt, damit sie die Fülle seiner Gaben erkennen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Der Ramadan ist Erholung und Reinigung des Körpers und vor allem der Seele. Gleichzeitig bietet er die Möglichkeit, unermessliche Belohnung zu erhalten.
Dies ist jedoch nur ein Teil der vielen Aspekte des Fastenmonats Ramadan. Eine der höchsten Tugenden im Islam, die Geduld, wird vor allem in diesem Monat gefestigt. In diesen Wochen schaffen es viele, sich von schlechten Gewohnheiten fernzuhalten und von Lastern abzulassen, die im restlichen Jahr nur schwer abzulegen sind, wie Rauchen, viel Schlafen oder übermäßiges Essen. Der Gläubige lernt sich selbst zu kontrollieren und wird wirklich Herr über sich selbst, bevor sein Ego ihn zu leiten beginnt. Wird dieser Gottesdienst mit einer aufrichtigen Absicht vollzogen, verspricht Gott dem Gläubigen Vergebung.
Reflektiert man das Verhältnis zwischen der Anstrengung für das Fasten und dem Geschenk der Vergebung Allahs, fallen die Anstrengungen relativ gering aus. Die jährlichen 29-30 Tage der Entsagung von einigen elementaren Bedürfnissen von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang und die Wertschätzung dieser Gelegenheit bedeutet für den Muslim Befreiung. Dies verspricht der Prophet Muhammad (s) dem Fastenden. Wer kann da von einer untragbaren Bürde sprechen?
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.