Freitagspredigten 27.06.2014

Ramadan, Fasten, Schutz, Reinigung

Kurz vor dem Beginn des Fastenmonats Ramadan beherrscht das Thema natürlich auch die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften. Dabei werden auch die inneren Dimensionen des Fastens und die Vorzüge erläutert.

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Die Religionsgemeinschaften widmen sich in dieser Woche allesamt anlässlich des bevorstehenden Beginns des Fastenmonats Ramadan den Themen Fasten und Ramadan. Dabei werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. So geht es in den Freitagspredigten um die Besonderheiten des Fastens und des Monats Ramadan, aber auch die Vorzüge dieses Gottesdienstes.

Ein gesegneter Zeitabschnitt

Der Monat Ramadan sei am Anfang Segen und Barmherzigkeit, in der Mitte bringe er Vergebung und am Ende erlöse er schließlich von der Hölle, heißt es in der heutigen Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). „In diesem Monat, der ein gesegneter Zeitabschnitt ist, hat die Herabsendung mit dem Koran begonnen. Dieser ähnelt sich der Sonne. So wie diese dunkle Nächte in den Morgen wandelt, erleuchtet der Koran die dunklen Welten der Menschen. Er lässt die beinahe dahingegangenen Gewissen erneut beleben und formt die versteinerten Herzen um“, heißt es in der Hutba.

Es wird erklärt, dass das Fasten einen Gottesdienst darstellt. Dieser ermögliche es dem Menschen, sich seelisch zu erneuern. „Fasten bedeutet die Enthaltung des inneren Triebs (nafs) von Speisen, Getränken und Geschlechtsverkehr zwischen Imsāq (täglicher Fastenbeginn) bis Sonnenuntergang“, erklärt die DITIB. Sie macht auf die Bedingungen und Grundlagen für das Fasten aufmerksam. „Das Fasten verschafft die Reinigung von Sünden, die sich im Herz und der Seele angesammelt haben“, erläutert die DITIB.

Fasten ist ein Schutz

Auch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich in ihrer heutigen Hutba dem Thema Fasten. Dabei geht es um den Schutz und den Nutzen, den das Fasten für den Gläubigen haben kann. „Richtiges Fasten hat einen erziehenden und gesundheitsfördernden Charakter, es mäßigt das Ego, fördert das Einfühlungsvermögen für die Situation hungerleidender Menschen, reinigt die Sünden und fördert den guten Charakter“, erklärt die IGMG.

Der Fastende gewinne das Wohlgefallen Allahs und nähere sich ihm. Doch vor allem sei das Fasten ein Gebot Gottes und der bewusste Verzicht auf Dinge, die normalerweise erlaubt seien. „In diesem Sinne ist das Fasten nicht nur die Erfahrung von Hunger und Durst, sondern vielmehr eine Selbstdisziplinierung, die Übung in Geduld und die Mäßigung des Egos“, sagt die IGMG.

Reinigung

Auch der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) widmet sich dem Thema Ramadan und Fasten. Dabei betont der VIKZ, dass das Fasten im Monat Ramadan eine Reinigung sei, sowohl in materieller als auch in spiritueller Hinsicht. „Der Lohn für Ibâdât und Gebete vervielfacht sich im Ramazan und die Muslime erfahren dann mehr und mehr den Genuss von Ibâdât. Der Şeytan und seine Helfer werden in Ketten gelegt, so dass alle bösen Gedanken und Gefühle abstumpfen und alle Rahmani-Gefühle ihren Höhepunkt erfahren“, erklärt der VIKZ.

Der Monat Ramadan sei zudem eine Zeit der Barmherzigkeit und des Segens, eine Zeit der Vergebung und die Zeit des Koran. Der VIKZ betont, dass die Besonderheit des Ramadan darin liege, dass in diesem Monat der Koran herabgesandt worden sei. Es wird auch auf das Vorbild des Propheten Muhammad (s) verwiesen, der im Ramadan den Koran vollständig zu lesen pflegte. Außerdem ruft der VIKZ dazu auf, dass ein jeder Muslim andere einladen und ihnen den Iftar ermöglichen solle. Ebenso sollen die Gläubigen die Zakat und die Sadaqatul Fitra entrichten und sich fernhalten von Fehlern und Sünden.

Jeden Freitag blickt IslamiQ auf die Freitagspredigten muslimischer Religionsgemeinschaften, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.