ZMD Iftar-Empfang

Gabriel: Mehr Muslime in öffentlichen Ämtern

Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel hat sich bei einem Iftar-Empfang für mehr Muslime in öffentlichen Ämtern ausgesprochen. Muslime würden in der Arbeitswelt ausgegrenzt und als fanatisch bezeichnet. Dem müsse entgegengewirkt werden.

03
07
2014
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Beim Iftar-Empfang des Zentralrats der Muslime (ZMD) in einer Kölner Moschee hat sich der SPD-Parteivorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für mehr Muslime in öffentlichen Ämtern ausgesprochen. Gabriel erklärte, die Zahl von muslimischen Beamten müsse erhöht werden. Vor allem brauche es muslimische Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Schulleiter im staatlichen Dienst.

„Ich glaube, dass wir daran arbeiten müssen, Menschen Mut zu machen, sich sozusagen auch diesen Teil der deutschen Gesellschaft zu erobern“, sagte Gabriel bei seiner Ansprache auf der Veranstaltung. Muslime würden in der Arbeitswelt oft aus Vorurteilen heraus ausgegrenzt und als „fanatisch“ betrachtet. Mit der Erhöhung der Zahl von Muslimen in öffentlichen Ämtern könne dieser Entwicklung entgegengewirkt werden, ist sich der SPD-Parteivorsitzende sicher. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe gegen die Vorurteile in der Bevölkerung zu arbeiten, sagte Gabriel.

Der SPD-Parteivorsitzende machte in diesem Zusammenhang auch auf die NSU-Morde und den Anschlag auf die Kölner Keupstraße durch den NSU aufmerksam. Die Behörden, Politik, Medien und Sicherheitskräfte hätten den fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat nicht erkannt. Stattdessen wurden die Opfer als Täter hingestellt und verdächtigt. „Es ist eine der ganz großen Schanden dieser Republik, dass die staatlichen Organe bei den Ermittlungen mehr ihre Vorurteile im Blick hatten, als tatsächlich offen zu schauen: Woher kommt es eigentlich?“, sagte Gabriel.