Auch in diesem Jahr sammeln verschiedene Organisationen, Vereine und Moscheen die Abgaben der Fitra und Zakat. Doch wem können Muslime ihre Spenden guten Gewissens geben. Was sollten sie dabei beachten? Ein kleiner Überblick.
Die ‚Sadaqat-ul-Fitr’ (Fitra) und die Zakat-Abgabe sind für Muslime verpflichtende gottesdienstliche Handlungen. Die Zakat gehört zudem zu den fünf Säulen des Islams und ist eine Möglichkeit weltweiter Solidarität und Unterstützung von bedürftigen Menschen. 2,5% des Vermögens – sofern es ein bestimmtes Maß überschreitet – werden für diesen Gottesdienst, der als „Reinigung des Vermögens“ bezeichnet wird, gespendet.
Für die Fitra entfällt je nach Ort und Zeit ein fester Betrag. Die Fitra ist während des Monats Ramadan fällig. In Deutschland liegt dieser derzeit bei etwa 10 €. Die Zakat kann zwar zu jedem Zeitpunkt entrichtet werden – es ist aber üblich, dass sie auch während des Monats Ramadan entrichtet wird, da dies als segensreicher gilt.
Gerade im Monat Ramadan werben viele Organisationen um die Gunst der Muslime und dafür, dass man bei ihnen die Fitra und die Zakat entrichtet. Doch viele Muslime fragen sich zu Recht: Bin ich hier auf der sicheren Seite? Welche Organisationen sind seriös? Wer arbeitet transparent? Wofür werden die Gelder ausgegeben?
In Deutschland sammeln vor allem die Religionsgemeinschaften während des Fastenmonats Ramadan in eigenen Fonds die Fitra und Zakat der Gläubigen ein. Diese müssen zweckgebunden ausgegeben werden. Hierfür haften die Gemeinschaften mit ihrem guten Namen. Etabliert haben sich dabei die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) sowie der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ).
Daneben sammeln auch viele andere Moscheen die Abgaben. Eine örtliche Abgabe ist immer zu bevorzugen. Doch bei den großen Vereinigungen sind die Spenden auch in mehreren Töpfen eingeteilt und erreichen eine breitere Masse von Menschen. So kommt ein Teil der Zakat-Spende bei der IGMG und auch bei der DITIB neben der Unterstützung von Armen, Bedürftigen und Waisen auch bedürftigen Studenten durch Stipendien zugute.
Eine Alternative zu den Moscheen stellen weitestgehend unabhängige humanitäre Hilfsorganisationen dar. Sie sprechen auch Massen von Muslimen an und sind zudem weltweit gut vernetzt. Diese werben um die Spenden wie Fitra und Zakat der Gläubigen. Allerdings fließen die eingegangenen Gelder meist in bestehende Projekte oder Projektideen ein.
muslimehelfen nimmt beispielsweise die Zakat im Ramadan entgegen, um damit überwiegend auch ihre Ramadanprojekte zu finanzieren und zu unterstützen. Islamic Relief Deutschland wirbt auch für Spenden dieser Art. Auf der Website findet sich neben einer ausführlichen Erklärung auch eine Maske, in die man Eingaben tätigen kann und die hilft, die eigene Zakat ausgerechnet zu bekommen.
Ein Schwerpunkt der Hilfsorganisationen liegt aber auch bei sogenannten Ramadanpaketen. Hier werden vor allem Pakete mit Lebensmitteln an Bedürftige in aller Welt verteilt. Ein Paket kann bis zu 50 € kosten und variiert je nach Hilfsorganisation und dem Land in dem die Hilfe ankommen soll.