Als Zeichen der Solidarität mit Syrien-Flüchtlingen wird Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) an einem Iftar-Essen einer Flüchtlingsfamilie teilnehmen. Der Außenminister sagte, es sei eine zusätzliche tragische Belastung im Ramadan, dass inzwischen Millionen syrische Familien durch den Krieg auseinander gerissen wurden.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird am Montagabend (21.07.2014) nach Angaben des Auswärtigen Amtes als Gast einer syrischen Flüchtlingsfamilie an einem gemeinsamen Iftar-Essen teilnehmen. Die Flüchtlingsfamilie war Ende 2013 im Rahmen eines Bundesaufnahmeprogramms nach Deutschland gekommen.
Der Besuch Steinmeiers soll ein Ausdruck der Solidarität mit den Syrien-Flüchtlingen sein. Der Außenminister erklärte, dass der Fastenmonat Ramadan für Muslime weit über das Fasten hinaus eine wichtige Bedeutung habe. „In diesem Monat spielt auch der Zusammenhalt in der Familie eine wichtige Rolle. Dass inzwischen Millionen syrische Familien durch den Krieg auseinandergerissen wurden, ist im Ramadan eine zusätzliche tragische Belastung“, sagte Steinmeier.
Viele Deutsche nähmen laut Außenminister auch Anteil am Schicksal der Flüchtlinge. Und auch die Aufnahme syrischer Flüchtlinge durch Bund und Länder sei ein Ausdruck der Solidarität der Bevölkerung. Der Besuch Steinmeiers bei der syrischen Flüchtlingsfamilie wäre nicht der erste bei einer muslimischen Familie. Bereits im Jahr 2013 hatte sich der SPD-Politiker an der Aktion „Speisen für Waisen“ der Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland beteiligt.
Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingswerkes (UNHCR) mussten infolge des Syrienkonfliktes über drei Millionen Menschen aus der Krisenregion flüchten. Die meisten Flüchtlinge sind heute in den Nachbarländern Libanon, Türkei und Jordanien in Camps untergekommen.
Deutschland hatte zuletzt das Kontingent für die Aufnahme syrischer Flüchtlinge aufgestockt. Insgesamt sollen durch Bundesprogramme 20.000 Flüchtlinge aus der Krisenregion aufgenommen werden. Nach Angaben des Bundesministeriums des Innern sind bisher allerdings nur rund 6.000 Menschen im Rahmen der Bundesprogramme eingereist (Stand Mitte Juni). Die Zahl der insgesamt aufgenommenen Flüchtlinge in Deutschland (z.B. durch Familien) seit dem Jahr 2011 wird bei etwa 45.000 vermutet.