Gaza-Konflikt

Muslime rufen zu sofortigem Ende des Blutvergießens auf

Der Koordinationsrat der Muslime ruft zu einem Ende des Blugvergießens in Gaza auf. Die Bundesregierung müsse sich für eine sofortige Waffenruhe einsetzen. Der Zentralrat der Muslime hat unterdessen antisemitische Sprüche auf pro-palästinensischen Demonstrationen einen Absage erteilt.

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07
2014
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Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat unter anderem die Bundesregierung dazu aufgerufen, sich für eine sofortige Waffenruhe im Israel-Palästina-Konflikt einzusetzen. Man müsse die Stimme der Gerechtigkeit laut erheben und sich für eine gerechte Lösung einsetzen. Die Palästinenser hätten ein Recht auf ein Leben in Freiheit, Bildung und Wohlstand. Dies werde ihnen seit Jahren verwehrt. Jeder, der angesichts der Katastrophe im Heiligen Land, wegschaue, mache sich mitschuldig am Konflikt.

Die Zahl der getöteten Menschen in Gaza hat laut KRM heute 583 Personen erreicht, die der Verletzten sei über 3640 gestiegen und die Zahl der Flüchtlinge werde mit 150.000 geschätzt. Bei den Opfern handele es sich mehrheitlich um Zivilisten, Kinder, Mütter, Frauen und alte schutzlose Männer. Das Blutvergießen werde von Tag zu Tag schlimmer und die Welt schaue zu.

Der KRM betont, dass jedes Land und jeder Staat ein Recht auf Selbstverteidigung habe, auch Palästina. Die Gewalt sei auf ihrem Höhepunkt und bedrohe die ganze Welt. „Jahrelange mühsame Dialogarbeit und wichtige Schritte auf dem Weg zur Beilegung des Nah-Ost-Konfliktes sind ausgelöscht“, sagt der KRM.

Zentralrat: Antisemitismus entschieden ablehnen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat unterdessen antisemitische Parolen bei Demonstrationen verurteilt. „Wer Judenhass predigt oder meint, im Zuge des Gaza-Krieges Antisemitismus verbreiten zu müssen, bewegt sich außerhalb unserer Gemeinden“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag.

„Selbstverständlich darf und muss Kritik am kriegerischen Vorgehen Israels weiter möglich sein“, betonte Mazyek. Der Missbrauch dieser Kritik für Rassismus und Antisemitismus sei aber entschieden abzulehnen. Der ZMD-Vorsitzende erklärte, man verurteile die Gräuel, gleich von welcher Seite, an der Zivilbevölkerung und das Töten Unschuldiger und Kinder. (iQ/KNA)