Die Grünen wollen die Absetzung von Gerda Horitzky (CDU) als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin der Nordstadt erreichen. In einem Leserbrief hatte sich Horitzky über zu viele „Kopftuchträgerinnen“ beschwert. An Rücktritt denkt sie nicht. Sie habe die „volle Rückendung“ der CDU-Mitgliederversammlung.
Nach dem Eklat um einen islamfeindlichen Leserbrief an die Redaktion der Ruhrnachrichten und scharfer Kritik aus den Reihen der Opposition, gab es im Fall Gerda Horitzky (72) bisher keine personellen Konsequenzen. Einzig die Nordstadt-Grünen haben angekündigt mit einem Antrag die Absetzung Horitzkys als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk Dortmund-Innenstadt-Nord (Nordstadt) erreichen zu wollen. Das repräsentative Amt vertrage sich laut Grünen nicht mit den öffentlich geäußerten Meinungen der CDU-Politikerin zu Kopftüchern und Musliminnen.
Gegenüber den Ruhrnachrichten erklärte Horitzky am Montag (28.07.2014), dass sie auf „keinen Fall zurücktreten“ werde. Sie werde abwarten. Zudem erklärte Horitzky, sie habe von der Mitgliederversammlung der CDU im Stadtbezirk Nord „volle Rückendeckung“ bekommen. Nach ihren Äußerungen hatten sich verschiedene Politiker, darunter auch von der Nordstadt-CDU, von Horitzkys Aussagen distanziert und als persönliche Meinung der Politikerin bezeichnet. Personelle Konsequenzen wurden von der CDU aber schnell ausgeschlossen. Auch die NRW-CDU-Spitze um Armin Laschet, der sich innerhalb der Partei um eine Öffnung für Migranten bemüht, hat bisher zu den Äußerungen Horitzkys keine Stellung bezogen.
Horitzky hatte sich in einem Leserbrief an die Ruhrnachrichten über zu viele „Kopftuchträgerinnen“ in der Nordstadt beschwert und die Kündigung einer muslimischen Krankenschwester wegen ihres Kopftuchs durch ein Krankenhaus begrüßt. „Ich als Nordstädterin würde im Krankheitsfall ins St.-Johannes-Krankenhaus gehen, um mal eine Zeit ohne Kopftücher zu erleben“, schrieb Horitzky damals und steht nach eigenen Angaben weiterhin zu diesen Worten.