Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, hat den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft kritisiert, weil sie einen muslimischen Schützenkönig nicht akzeptieren will. Lüders spricht von einer „intoleranten und diskriminierenden“ Haltung.
In die Debatte um den muslimischen Schützenkönig, der kein Schützenkönig sein darf, hat sich jetzt auch die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) eingeschaltet. Christine Lüders schreibt in einem Brief an den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), sie habe mit Befremden zur Kenntnis genommen, dass der Verband den Schützenkönig ablehne.
„Aus meiner Sicht steht dies für eine intolerante und diskriminierende Haltung“, so Lüders. Sie sehe nicht den geringsten Anlass dazu, in einem christlichen Verband keine muslimischen Schützen zu dulden. Es sei an der Zeit, ein deutliches Signal für Integration und gegen Diskriminierung auszusenden. Deshalb solle Mithat Gedik Schützenkönig bleiben. Er solle „nicht der letzte, sondern der erste von vielen weiteren muslimischen Schützenkönigen in Ihrem Verband sein“, so Lüders.
Gedik ist Mitglied Schützenbruderschaft St. Georg Sönnern-Pröbsting, die wiederum Mitglied im Dachverband BHDS ist. Mitte Juli hatte der Niederlassungsleiter eines großen Unternehmens beim Schützenfest den Vogel abgeschossen und wurde zum Schützenkönig gekrönt. Der Dachverband sagt, das geht laut Satzung nicht und fordert den Rücktritt des Königs oder wahlweise seine Konvertierung zum christlichen Glauben. (KNA/iQ)