Schura Hamburg, hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ als „barbarisch“ bezeichnet und ihre Taten scharf verurteilt. Die Religionsgemeinschaft macht jedoch die US-Invasion im Jahr 2003 für die heutigen Probleme des Iraks verantwortlich. Man sieht sich aber auch selbst in der Verantwortung.
Mit großer Sorge verfolgt der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) die Eskalation der Gewalt im Irak und Syrien. Dies betreffe insbesondere die dortige Ausbreitung der terroristischen Gruppe des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS). Deren barbarische Handlungen würden scharf verurteilt: „Was diese Terroristen tun, widerspricht den Werten des Islam wie den universellen Menschenrechten“ so Schura-Vorstandsmitglied und Beauftragter für den interreligiösen Dialog, Abu Ahmed Jakobi.
Besonders gelte dies für die Verfolgung religiöser Minderheiten wie den Jesiden und Christen im Norden Iraks. Wer andere Menschen wegen ihres Glaubens verfolge, ihre Religionsausübung verbiete und ihre religiösen Stätten zerstöre, dürfe sich nicht auf den Islam berufen so Jakobi. Die Jesiden und Christen Iraks hätten volles Mitgefühl und Solidarität der Hamburger Muslime.
Ursachen liegen in US-Invasion in den Irak
Die Schura weist jedoch auf die Ursachen für das Entstehen von Terror-Milizen wie dem IS hin. Dabei spiele die Invasion der USA von 2003 und die danach erfolgte Zerstörung der staatlichen Infrastruktur des Irak eine große Rolle. Aktuell käme es darauf an, die weitere Ausbreitung von Terror und Gewalt zu stoppen. Dazu müssten alle politischen und religiösen Akteure innerhalb und außerhalb der Region zu einem gemeinsamen Handeln gegen Terrorgruppen wie den „Islamischen Staat“ und ähnliche Formationen finden.
Den eigenen Handlungsschwerpunkt sieht die Schura in der Auseinandersetzung mit Kräften unter den Muslimen, die mit Salafismus und Dschihadismus sympathisieren. Dies betreffe besonders die Gefahr der Radikalisierung von Jugendlichen bis hin zur Ausreise einzelner Personen nach Syrien und den Irak, um dort an Kampfhandlungen teilzunehmen. Als Religionsgemeinschaft der Hamburger Muslime müsse man deutlich machen, dass es sich hier auch aus islamischer Sicht um gefährliche Verirrungen handele.
Um sich mit diesen Themen vertiefter auseinanderzusetzen und die Verantwortlichen in den Gemeinden zu informieren, plant die Schura die Durchführung einer entsprechenden Fachtagung.