SPD-Parteichef Sigmar Gabriel hat heute die Berliner Mevlana-Moschee besucht. Der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister erklärte, er wolle ein Zeichen der Solidarität mit Muslimen setzen. Die Mevlana-Moschee ist vermutlich Opfer eines Anschlags geworden.
Sigmar Gabriel wollte ein Zeichen der Solidarität setzen. Der Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzende besuchte heute die Berliner Mevlana-Moschee, in der es vergangene Woche gebrannt hat. „Ein Anschlag auf Kirchen, Gotteshäuser und Moscheen ist ein Anschlag auf das Zentrum der Gesellschaft“, sagte Gabriel bei seinem Besuch. Er war am Samstagabend gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, in das Gebetshaus in Berlin-Kreuzberg gekommen und sprach dort mit Gemeindemitgliedern. In einem Anbau der Moschee war vergangene Woche ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.
In Deutschland sollten keine Konflikte aus anderen Teilen der Welt ausgetragen werden, mahnte Gabriel. Der mutmaßliche Brandanschlag auf die Moschee dürfe keinen Keil in die Gesellschaft treiben, betonte auch Mazyek. Er sprach von einer schweren Woche. Zuvor hatte Mazyek bereits eine Synagoge in Wuppertal sowie Moscheen in Bielefeld besucht, auf die zuletzt Brandanschläge verübt wurden.
— Ilker Sezgin (@IlkerSezgin) August 23, 2014
Wichtiges Zeichen
Als „wichtiges Zeichen, dass das nicht nur ein muslimisches Problem ist“, wertete Fazlı Altın, der Präsident der Islamischen Föderation in Berlin, den Besuch Gabriels. Auch der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kızılkaya, verurteilte Übergriffe auf Moscheen und unterstrich, Gotteshäuser seien besonders schützenswerte Gebäude.
Bereits zuvor hatte Gabriel am Rande einer SPD-Präsidiumssitzung in Berlin bekräftigt, Angriffe gegen den Islam seien „genauso verabscheuungswürdig wie Antisemitismus“. Kritik und Vorgehen gegen den Terror der Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) seien nicht gegen den Islam und die Muslime generell gerichtet. Der „Islam gehört zu Deutschland“, zitierte Gabriel den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. (KNA)