Arroganz ist eine Eigenschaft des Teufels und steht im krassen Gegensatz zur islamischen Moral. Bescheidenheit und Genügsamkeit sind dagegen die Eigenschaften, die einen Muslim auszeichnen. Unser Thema in „Ein Hadith – Ein Gedanke“.
„Derjenige, der auch nur einen Hauch von Arroganz in seinem Herzen hat, wird das Paradies nicht betreten.“ (Muslim)
Arrogant zu sein, bedeutet, sich überlegen zu fühlen, anmaßend, eingebildet und selbstgefällig zu sein. Der Teufel war der Erste, der Arroganz zeigte – und zwar gegenüber Gott –, als dieser die Engel anwies, sich vor Adam (a) zu verbeugen. Der Teufel weigerte sich, weil er der Ansicht war, besser als Adam (a) zu sein. Denn schließlich sei er aus Feuer und Adam (a) nur aus Erde erschaffen.
Ein arrogantes Verhalten steht ganz und gar im Gegensatz zur islamischen Moral, da Bescheidenheit und Genügsamkeit eine wesentliche Rolle im muslimischen Leben spielen. Denn Arroganz beruht auf Einbildung und Hochmut und blendet Selbstreflexion vollkommen aus. Ein Mensch, der nicht über seine eigenen Handlungen, Worte und Gedanken reflektieren und resümieren kann, wird unbewusst viele Fehler begehen. Fehler macht zwar jeder Mensch, allerdings wird ein arroganter Mensch keine Einsicht zeigen können oder wollen.
Daher betrachtet die islamische Religion diese Eigenschaft geradezu als „teuflisch“ und warnt vor ihren Folgen. Nicht nur aus dem Grund, dass die Arroganz dem Menschen seine eigene Unzulänglichkeit vergessen lässt, sondern auch deshalb, weil sie ein solidarisches Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft erschwert bzw. unmöglich macht. Gerade deswegen benutzt der Prophet eine sehr klare Sprache. Einem arroganten Menschen wird das Paradies verwehrt bleiben.
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.