Bangladesch hat sich anscheinend mit Myanmar auf die Rückführung von geflüchteten Rohingya-Muslimen geeinigt. Die muslimische Minderheit wird von extremistischen Buddhisten verfolgt und von der Regierung in Myanmar nicht ausreichend geschützt.
Rohingya-Muslime, die aufgrund der Verfolgung durch extremistischen Buddhisten nach Bangladesch geflüchtet sind, sollen zurückgeführt werden. Der Prozess der Rückführung von Flüchtlingen aus zwei Camps in Cox’s Bazar in Bangladesch solle binnen zwei Monaten beginnen, erklärte Shahidul Haque, Sekretär im Außenministerium Bangladeschs, laut der Zeitung Dhaka Tribune (Montag). Eine entsprechenden Einigung hatte er mit dem myanmarischen Vize-Außenminister U Thant Kyaw erzielt.
Haque sprach von einem „Durchbruch“. Seit 2005 habe keine Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen nach Myanmar mehr stattgefunden. Damals ging es laut Dhaka Tribune um die Rückkehr von 2.415 Personen. Der Zeitung zufolge leben in Bangladesch 300.000 bis 500.000 Rohingya ohne Aufenthaltsgenehmigung. Bangladesch bemüht sich seit Jahren darum, die „illegale Einwanderung“ der Rohingya einzudämmen.
Die Rohingya bilden eine überwiegend muslimische Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Ihre Zahl beträgt etwa eine Million. Die Regierung betrachtet sie als illegale Einwanderer aus Bangladesch und enthält ihnen die Staatsbürgerschaft vor. Zuletzt brachen 2012 im Rakhine-Staat im Westen Myanmars Ausschreitungen zwischen Buddhisten und muslimischen Rohingya aus, die zu neuen Fluchtbewegungen führten. Amnesty International wirft der Regierung in Myanmar vor, nicht genug für den Schutz der muslimischen Minderheit im eigenen Land zu tun. (KNA)