Neid gilt im Islam als Quelle für Unzufriedenheit. Er ist eine negative Eigenschaft, von dem man sich nur schwer befreien kann. Unser Thema bei „Ein Hadith – Ein Gedanke“.
„Hütet euch vor Neid, denn es verbrennt die guten Taten, wie das Feuer das Holz.“ (Abû Dâwûd)
Der Begriff „Hasad“, also Neid, ist genauer mit „zerstörerischem Neid“ zu übersetzen. Er ist eine der schlimmsten Formen der Missgunst, da er zu unmoralischen Gedanken und Handlungen führen kann.
Neid oder auch Eifersucht oder Missgunst genannt, ist eine Eigenschaft, die schwierig aus dem Herzen zu lösen ist. Jemand, der Neid empfindet, hält es nur schwer aus, wenn anderen etwas Gutes widerfährt oder es ihnen besser geht, als einem selbst. Der neidische Mensch ist quasi blind für die eigenen Vorzüge und besonderen Eigenschaften. Er fürchtet sich davor, der beneideten Person unterlegen zu sein. Dies führt bei dem Eifersüchtigen zu Minderwertigkeitskomplexen, Unzufriedenheit und im schlimmsten Fall zu Undank und Auflehnung gegenüber Gott.
Der Prophet Muhammad (s) empfiehlt, sich vor dieser Eigenschaft zu hüten und beteuert, dass ein Muslim erst wahrhaftig gläubig ist, wenn er seinen Geschwistern das wünscht, was man sich auch selbst wünscht.
Dass Neid zu großem Unheil führen kann, wird durch die sogenannten „Schutzverse“ und Bittgebete gezeigt, die der Gesandte Gottes des Öfteren sprach. In einer der Schutzsuren heißt es: „Sag: Ich suche Zuflucht beim Herrn des Morgengrauens (…) und vor dem Übel des Neiders, wenn er neidet.“ (Sure Falak, 113:1-5)
Allah hat jeden Menschen mit unterschiedlichen Vorzügen ausgezeichnet. Sich dieser Tatsache bewusst zu werden, ist der erste Schritt um die Entstehung und Entwicklung von Eigenschaften wie Neid zu verhindern.
Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.