Irland

Ali Selim kritisiert Kopftuchverbot an katholischen Schulen

In Irland wird wieder über das Kopftuchverbot für Schülerinnen an katholischen Schulen diskutiert. Der bekannte Islamwissenschaftler Ali Selim plädiert in seinem neuen Buch für eine Abschaffung des Verbots.

14
09
2014

Schülerinnen in Irland ist das Tragen des islamischen Kopftuchs an katholischen Schulen untersagt. Nun hat der bekannte Hochschullehrer und Generalsekretär des „Irish Council of Imams“, Ali Selim, bei der Vorstellung seines neuen Buches „Islam and Education on Ireland“ die Abschaffung des Verbots gefordert.

Der Dubliner Islamwissenschaftler forderte die katholischen Schulen laut einem Bericht der Sonntagszeitung Sunday Independent dazu auf, muslimischen Schülerinnen das Tragen des Hidschab zu erlauben und ihre „religiöse Identität“ zu respektieren.

Bei dem islamischen Kopftuch handle es sich um eine „göttliche Verpflichtung“, so Selim, dessen fünf Kinder jeweils katholische Schulen besuchen. Der Islamwissenschaftler plädierte zudem für eine Abschaffung von religiösen Abzeichen auf Schuluniformen.

Zustimmung aber auch Kritik

Unterstützung für seine Forderung erhielt Selim vom evangelischen Erzbischof der Kirche von Irland in Dublin, Michael Jackson. Dieser stimmte Selims Forderung nach mehr Toleranz zu. Kinder verschiedener Traditionen sollten voneinander lernen, wurde Jackson im Independent zitiert.

Der Direktor des konservativen katholischen „Iona Institute“, David Quinn, äußerte derweil seinen Unmut über die Forderungen. Zwar hätten muslimische Eltern das Recht, ihre Kinder auf katholische Schulen zu schicken, man dürfe deren Ethos und deren Identität aber nicht unterminieren. Religiöse Schulen sollten in erster Linie den Kindern dienen, die zur Denomination der Einrichtung gehörten. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Burak sagt:
Dass wir im 21. Jh. noch immer über Kopftuchverbote reden müssen. ist peinlich genug. Dann noch zu sagen, Schülerinnen mit Kopftuch "unterminieren die Identität" einer Schule, steigert das Ganze in eine andere Dimension. Wertet die Existenz von Andersgläubigen den Wert einer Einrichtung ab? Und wie kann man es rechtfertigen, dass man einerseits muslimische Schüler zulässt, andererseits ihre Religionsausübung aber verbietet? Dann sollte man schon konsequent sein und nicht nach dem Motto "Muslimsein nur soweit wir das erlauben" agieren. PS: Wäre schön, wenn man für Kopftuch-Artikel auch andere Bilder als das von Herrn Kollmorgen verwenden würde. Irgendwie ist es immer das gleiche Foto.
15.09.14
13:47
Freia sagt:
Ob Schülerinnen in Irland an einer katholischen Schule das Kopftuch erlaubt ist .... wen interessiert das? WIR SIND HIER IN DEUTSCHLAND !!! Ich kenne einen Fall, dass ein protestantischer Schüler an einer katholischen Schule abgelehnt wurde, und seine Eltern haben das ohne Widerspruch akzeptiert. Katholische Schulen werden nämlich zum Teil auch mit den Kirchensteuern von Katholiken finanziert. Protestanten und Muslime finanzieren diese Schulen also nicht mit, und sie sollten auch kein Recht haben, auf eine katholische Schule zu gehen. Kein Christ käme auf die Idee, in eine muslimische Schule gehen zu wollen!!!
11.11.15
21:22