In Irland wird wieder über das Kopftuchverbot für Schülerinnen an katholischen Schulen diskutiert. Der bekannte Islamwissenschaftler Ali Selim plädiert in seinem neuen Buch für eine Abschaffung des Verbots.
Schülerinnen in Irland ist das Tragen des islamischen Kopftuchs an katholischen Schulen untersagt. Nun hat der bekannte Hochschullehrer und Generalsekretär des „Irish Council of Imams“, Ali Selim, bei der Vorstellung seines neuen Buches „Islam and Education on Ireland“ die Abschaffung des Verbots gefordert.
Der Dubliner Islamwissenschaftler forderte die katholischen Schulen laut einem Bericht der Sonntagszeitung Sunday Independent dazu auf, muslimischen Schülerinnen das Tragen des Hidschab zu erlauben und ihre „religiöse Identität“ zu respektieren.
Bei dem islamischen Kopftuch handle es sich um eine „göttliche Verpflichtung“, so Selim, dessen fünf Kinder jeweils katholische Schulen besuchen. Der Islamwissenschaftler plädierte zudem für eine Abschaffung von religiösen Abzeichen auf Schuluniformen.
Zustimmung aber auch Kritik
Unterstützung für seine Forderung erhielt Selim vom evangelischen Erzbischof der Kirche von Irland in Dublin, Michael Jackson. Dieser stimmte Selims Forderung nach mehr Toleranz zu. Kinder verschiedener Traditionen sollten voneinander lernen, wurde Jackson im Independent zitiert.
Der Direktor des konservativen katholischen „Iona Institute“, David Quinn, äußerte derweil seinen Unmut über die Forderungen. Zwar hätten muslimische Eltern das Recht, ihre Kinder auf katholische Schulen zu schicken, man dürfe deren Ethos und deren Identität aber nicht unterminieren. Religiöse Schulen sollten in erster Linie den Kindern dienen, die zur Denomination der Einrichtung gehörten. (KNA/iQ)