Das islamische Opferfest rückt immer näher. Zeit sich dem Thema Opfern zu widmen. Schließlich reicht diese Tradition zurück bis zu den beiden Söhnen Adams (a). Unser Thema bei „Ein Hadith – Ein Gedanke“ in dieser Woche.
„Das Opfern ist eine Sunna eures Vaters Abraham.“ (Abû Hakîm)
Die Tradition des Opferns reicht bis zu den beiden Söhnen Adams (a) zurück, die Allah von ihrem Besitz opfern sollten. Während das Opfer Abels aufgrund seiner reinen Absicht angenommen wurde, wies Allah Kains Opfergabe zurück. Dies weist auf einen der wichtigsten Aspekte des Opferns hin: die reine Absicht.
Das Opfertier (türk. Kurbân, arab. Udhiya) in der heute bekannten Form wurde allerdings erstmalig von Abraham (a) dargebracht. Er wünschte sich so sehr einen Sohn, dass er sogar bereit war, ihn zu opfern. So segnete Allah ihn mit Ismael (a).
Abrahams (a) Opferbereitschaft sollte seine Gottergebenheit und sein Gottvertrauen beweisen. Kurz bevor er seinen Sohn opfern wollte, erbarmte sich Allah ihm und schickte ihm ein Opfertier, welches er stattdessen opfern konnte. Somit wurde er von der Qual erlöst, seinen geliebten Sohn zu verlieren.
Seit jeher opfern Muslime in Anlehnung an diese Tradition zum Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt (Hadsch) Tiere und verteilen mindestens zwei Drittel und manchmal auch das ganze Fleisch an Nachbarn, Verwandte, Arme und Bedürftige.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig sich bewusst zu werden, worum es beim Opfern geht. Im Koran heißt es: „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut erreicht Allah, jedoch erreicht ihn eure Frömmigkeit. (…)“ (Sure Hadsch, 22:37) So ist jeder Muslim, der finanziell in der Lage dazu ist, verpflichtet, ein Opfertier darzubringen bzw. den Geldbetrag dafür bereitzustellen, um seine Gottergebenheit zu zeigen, Armen und Bedürftigen zuzuwenden und Solidarität zu üben.
Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.