Eklat bei den diesjährigen Asien-Spielen in Südkorea. Die qatarische Frauen-Basketballmannschaft hat geschlossen ihren Rückzug vom Wettbewerb erklärt. Sie protestieren damit gegen das bestehende Kopftuchverbot für Frauen im internationalen Wettbewerb.
Die Frauen-Basketballmannschaft Qatars hat am Donnerstag ihren Rückzug aus den derzeit stattfindenden Asien-Spielen in Südkorea erklärt. Sie protestieren damit gegen das weiterhin herrschende Kopftuchverbot im Basketball, dass von der Internationalen Basketball Föderation (FIBA) nicht aufgehoben wurde. Die FIBA-Regelungen verbieten weiterhin das muslimische Kopftuch im internationalen Wettbewerb.
Die Qatarischen Spielerinnen hatten sich während der Asien-Spiele geweigert ihre Kopftücher abzunehmen. Damit stießen sie erneut eine Debatte um das Kopftuchverbot im Sport an. Heute nun erklärte ein ranghoher Funktionär, dass die Spielerinnen sich von den Asien-Spielen zurückziehen und bereits ihre Heimreise vorbereiten. Die Entscheidung wurde von den Veranstaltern der Asien-Spiele überrascht aufgenommen, da sie im Vorfeld über die Entscheidung nicht informiert wurden.
Delegationsleiter: Musliminnen werden entmutigt
Eigentlich hätte die qatarische Mannschaft heute gegen Nepal antreten sollen. Doch die Mannschaft erschien erst gar nicht. Khaled Al-Jabir, Delegationsleiter der qatarischen Mannschaften, erklärte schließlich den Rückzug und bemängelte gegenüber Medien: „Einerseits fordern alle, dass Frauen sich stärker an solchen Spielen beteiligen, andererseits werden muslimische Frauen, die mit dem Hijab spielen möchten, entmutigt.“
Anfang September hatte die FIBA ihre strengen Regeln zu Kopfbedeckungen im Basketball etwas gelockert. In einer zwei-jährigen Testphase werden einigen Spielerinnen Kopfbedeckungen wie das muslimische Kopftuch erlaubt. Die Sondererlaubnis gilt jedoch nur auf nationaler Ebene und stellt keine generelle Abschaffung dar. Bei internationalen Wettbewerben bleiben Kopftücher weiterhin verboten.