Mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst wurden in Hannover die offiziellen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit eröffnet. Mehr als eine halbe Million Besucher werden zu den Veranstaltungen, die unter dem Motto „Vereint in Einheit“ stattfinden, erwartet.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben am Freitag in Hannover die offiziellen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit begonnen. Gestaltet wurde er gemeinsam vom evangelischen Landesbischof Ralf Meister und dem katholischen Hildesheimer Bischof Norbert Trelle. Landesrabbiner Jonah Sievers und der Muslim und Vorsitzende der Schura in Niedersachsen, Avni Altıner, sprachen Friedensgrüße.
An der Feier in der Marktkirche Sankt Georgii et Jacobi nahmen rund 800 geladene Gäste teil, darunter auch Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Im Anschluss an den Gottesdienst fand der offizielle Festakt mit 1.500 Gästen im Hannover Congress Centrum (HCC) statt.
Ministerpräsident Weil sagte, er sei sehr stolz darauf, anlässlich dieses Feiertags sagen zu können, dass der interreligiöse und interkulturelle Dialog in Niedersachsen so hervorragend funktioniere. Er werde dafür auch künftig jede Unterstützung anbieten.
Bereits seit Donnerstag läuft am Maschsee in Hannover ein Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto „Vereint in Vielfalt“. Dabei präsentieren sich wie schon in den Vorjahren die 16 Bundesländer sowie Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung. Zudem gibt es ein breites Unterhaltungs-, Sport- und Informationsangebot. Die Organisatoren rechen mit insgesamt einer halben Million Besuchern an beiden Tagen.
Ein Schwerpunkt war die Entwicklungspolitik. So stellten unter anderem Jugendliche aus Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz sowie aus Partnerschulen in Tansania Projektideen vor und tauschten sich über ihre gemeinsame Zukunft aus. Die Arbeitsgruppe „Unser Herz schlägt auf Lampedusa“ aus Hannover beteiligte sich mit einer szenischen Lesung. Die Gruppe aus Deutschen und Italienern hatte sich kurz nach der Flüchtlingskatastrophe nahe der Mittelmeerinsel Lampedusa am 3. Oktober 2013 gegründet. Bei dem Schiffbruch waren 366 Flüchtlinge ums Leben gekommen.
Gastgeber des Nationalfeiertags ist seit 1991 das Bundesland, das turnusgemäß den Bundesratsvorsitzenden stellt. Das ist in diesem Jahr der niedersächsische Ministerpräsident Weil. Niedersachsen war bereits 998 Ausrichter des Festes, das damals ebenfalls in Hannover stattfand. (KNA)