Islamiq

Am heutigen 3. Oktober öffnen mehr als 1.000 muslimische Gemeinden ihre Türen anlässlich des „Tags der offenen Moschee“. Die Moscheegemeinden in Deutschland freuen sich auf ihren Besuch. Nutzen Sie also diese Gelegenheit und schauen sie vielleicht live bei einem Freitagsgebet zu und begegnen sie echten Muslimen.

Die Freitagspredigten (Hutba) in den Moscheen sind entsprechend auf die Themen Opferfest, Opfern als Gottesdienst und auf „soziale Verantwortung“ (Motto des Tags der offenen Moschee) ausgerichtet.

Der Geist des Opfergottesdienstes : Gottesfurcht (Frömmigkeit)

In ihrer heutigen Freitagspredigt widmet sich die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) den Themen Opferfest und Opfergottesdienst. Dabei macht die DITIB darauf aufmerksam, dass das Opfer tiefe Wurzeln in der Geschichte hat, wie die Menschheitsgeschichte selbst. Erklärt wird auch das Bildnis des Opferns aus dem Koran. So waren die Söhne Adams (a) die ersten, die ein Opfer für den Schöpfer darbringen mussten. Von dem einen wurde es angenommen, von dem anderen nicht.

„Diese Geschichte im Koran verdeutlicht uns eigentlich, dass bei Allah alle Gottesdienste nur bei Vollzug in Aufrichtigkeit und tiefer Verbundenheit einen Wert haben können“, erklärt die DITIB. Die Essenz des Opfergottesdienstes sei, wie bei allen anderen Gottesdiensten auch, die Ergebenheit und Aufrichtigkeit. Deshalb sei auch die Aussage des Propheten „Religion ist Aufrichtigkeit” eine der markantesten Definitionen des Islam. „Das Opfer ist die Erkenntnis, dass die Seele allein durch Hingabe an Allah einen höheren Rang erreichen kann.“

Verantwortung beim Kurban und in der Gesellschaft

Auch der Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) widmet sich in seiner heutigen Freitagspredigt dem Thema Opfern (Kurban). Gleichzeitig geht der VIKZ aber auch auf die soziale Verantwortung ein, die auch mit dem Opfergottesdienst einhergeht. „Die islamische Religion versteht die Muslime als Brüder und Schwestern untereinander und gibt Handlungsempfehlungen, damit ein jeder die Vorteile und die Kraft aus gelebter Brüderschaft und Freundschaft zur Gänze ausleben kann“, sagt der VIKZ.

„Darüber hinaus werden die Muslime ermutigt einander zu beschützen und Unterstützung zu gewähren, sich untereinander solidarisch zu verhalten und sich nicht gegenseitig im Stich zu lassen und ihren Beitrag für Ruhe und Ordnung in einer Gesellschaft zu leisten“, erklärt der VIKZ. Wem es gutgehe, für den sei es eine Pflicht jenen, die schwach und bedürftig sind äußerst feinfühlig und mit viel Barmherzigkeit entgegenzutreten. „Nur so ist der Mensch imstande sich seinem Schöpfer gegenüber zu beweisen, dass er nämlich der wertvollste aller Geschöpfe ist und diese Benennung auch verdient.“

Soziale Verantwortung übernehmen

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich in ihrer heutigen Predigt ebenfalls den Themen Opferfest und soziale Verantwortung. An Festtagen wie dem Opferfest und anlässlich der Pilgerfahrt, bei der Millionen Menschen zusammenkommen, sollten man sich laut IGMG der Verantwortung gegenüber den Mitmenschen erneut bewusstwerden. „Denn Menschen sind soziale Wesen, die stets zusammen mit anderen Menschen leben, für die sie Verantwortung tragen.“

Gott sei der Freund der Gläubigen, und die Gläubigen seien die Erben der Propheten. „Wer sich dessen bewusst ist, muss sich gleichzeitig verantwortlich für seine Mitmenschen fühlen. Diese durch und durch menschenfreundliche Einstellung ist eine grundlegende Eigenschaft des Gesandten Gottes Muhammad (s). Damit ist dies auch eine Eigenschaft, die jeder anstreben muss, der sich der Gemeinschaft der Muslime zugehörig fühlt“, sagt die IGMG. Die gläubigen Menschen müssten bis zum Lebensende stets darum bemüht sein, ihren Mitmenschen nützlich zu sein.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.