Die Zahl der steigenden Angriffe auf Moscheen sorgt auch den Koordinationsrat der Muslime (KRM). KRM-Sprecher Erol Pürlü rief Politische und zivilgesellschaftliche Akteure dazu auf, ihren positiven Beitragen für das friedliche Zusammenleben zu leisten.
Angesichts von neun Übergriffen innerhalb von zwei Monaten auf Moscheen in Deutschland und dem jüngsten Brandanschlag auf eine Moschee in Bad Salzuflen zeigt sich der Koordinationsrat der Muslime (KRM) tief betroffen. „Wir sind sehr besorgt über die Zunahme von Übergriffen auf Moscheen“, sagte KRM-Sprecher Erol Pürlü in einer am Mittwoch (15.10.2014) verbreiteten Erklärung.
Alle Verantwortlichen müssten Hand in Hand dazu beitragen, dass die falsche Wahrnehmung des Islam zurechtgerückt werde. „Wenn der Großteil der Muslime hierzulande moderat ist, wie auch immer von allen Seiten betont wird, und eine sehr negative Wahrnehmung über den Islam in der Bevölkerung herrscht, dann läuft etwas in unserem Land falsch“, sagte Pürlü. Er rief deshalb Kirchen, Politik, Medien und Gesellschaft sowie auch Moscheegemeinden dazu auf, ihren positiven Beitrag für das friedliche Zusammenleben und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu leisten.
In der Vergangenheit hatte sich der Koordinationsrat dafür eingesetzt, dass islamfeindlich motivierte Übergriffe auf Moscheen in der Kriminalstatistik separat erfasst werden. Hintergrund war die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Danach ist die Zahl der Übergriffe auf Moscheen in Deutschland in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Zwischen 2001 und 2011 wurden im Schnitt 22 Übergriffe pro Jahr verzeichnet. 2012 und 2013 stieg die Zahl auf 35 beziehungsweise 36 Übergriffe im Jahr. Von Anfang 2012 bis März 2014 wurden bereits 78 Attacken registriert. Die aktuellen Zahlen legen zudem nahe, dass fast jede Woche eine Moschee in Deutschland Ziel eines Übergriffs wird.