Im Kampf gegen Extremismus seien Moscheen Teil der Lösung und nicht Teil des Problems. Dies sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, und will muslimische Gemeinden in der Präventionsarbeit gegen Extremismus stärken.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, will die Präventionsarbeit in muslimischen Gemeinden stärken. So soll der Kampf gegen Extremismus besser gelingen. Die Jugendarbeit in vielen Gemeinden sei „semiprofessionell, um nicht das Wort unprofessionell zu nennen“, sagte Mazyek dem Hessischen Rundfunk (HR). Er schlug nach Angaben des Senders vom Donnerstag zudem Freitagspredigten in deutscher Sprache vor. „Da müssen wir hin“, sagte Mazyek.
Ob Mazyek dabei seine eigenen Gemeinden im ZMD im Blick hatte wurde nicht klar. Den Forderungen des ZMD-Vorsitzenden steht jedoch entgegen, dass die Jugendarbeit in den muslimischen Gemeinden stetig verbessert, professionalisiert und angepasst wird. Auch die Freitagspredigten werden zumindest als Übersetzung in deutscher Sprache verlesen. Muslimische Religionsgemeinschaften machen diese sogar vorab in deutscher Sprache öffentlich.
Der Vorsitzende des Zentralrats warnte zugleich vor einer „Kriminalisierung“ der Moscheen und Muslime. Es passiere nur selten, dass sich „ein Neo-Salafist in die Moschee verirrt, weil die sagen: ‚Dort wird sowieso ein weichgespülter Islam gelehrt’“, so Mazyek. Dabei könnten solche Menschen dort ein Umfeld kennenlernen, das sie vielleicht von ihrem Irrweg abbringe.
„Die Moscheen sind Partner im Kampf gegen Extremismus, nicht Teil des Problems“, betonte Mazyek. Ausdrücklich widersprach er dem Vorwurf, die muslimischen Gemeinden hierzulande verhielten sich in der Diskussion um radikalisierte Gläubige zu passiv. „Die über 2.000 Moscheegemeinden leisten eine ganze Menge fernab des Scheinwerferlichtes“, sagte Mazyek. Diese Leistungen würden nicht ausreichend gewürdigt. (KNA/iQ)