Islamiq

„Allah ist zu seinen Dienern noch barmherziger als diese Frau zu ihrem Kind.“ (Muslim)

Und gemeint war eine Frau, die verzweifelt nach ihrem Kind suchte und es in ihre Arme schloss, als sie es fand. Kaum ein Mensch ist einem anderen Menschen gegenüber so aufopfernd und selbstlos, wie eine Mutter ihrem Kind gegenüber. Und trotzdem ist die selbstlose Liebe und Barmherzigkeit einer Mutter, im Vergleich zu Allahs Barmherzigkeit seinen Geschöpfen gegenüber, nur sehr gering.

In seiner Barmherzigkeit schuf Allah die gesamte Welt zu Diensten des Menschen. Tag und Nacht wurden voneinander getrennt, um dem Menschen die Einteilung der Ruhepausen und Arbeitszeiten zu erleichtern. Die Sonne, um Licht und Wärme zu spenden, unzählige Früchte, um den Gaumen des Menschen zu erfreuen und gewaltige Naturwunder, deren Anblick den Atem verschlagen lässt. Ohne Regen und Wind könnte der Mensch vergebens Pflanzen anbauen und versuchen, ein Feld zu bestellen. „Und er machte euch die Nacht und den Tag dienstbar; die Sonne, der Mond und die Sterne sind (euch) ebenfalls dienstbar, gemäß seinem Befehl. Siehe, darin ist wahrlich ein Zeichen für einsichtige Leute.“ (Sure Nahl, 16:12)

Selbst, wenn er dem Menschen Leid gibt, durch Schmerzen, Krankheit oder Trübsal, dann nur, um seine Sünden zu vergeben. Denn den Muslim schmerzt nicht einmal ein Dorn, ohne das ihm dadurch ein Teil seiner Sünden vergeben werden würde. (Buhârî)

All diese Gaben offenbaren jedoch nur einen sehr kleinen Teil von Allahs Barmherzigkeit. Allah, der Schöpfer alles Seins, sagt über sich selbst im Koran: „Euer Herr hat sich selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben (…)“ (Sure An’âm, 6:54) Die Barmherzigkeit, ist eine der meistgenannten Eigenschaften Allahs, die in Überlieferungen und Koranversen vorkommen. Er gibt dem Menschen Gesundheit und Zeit, und dies nur, damit der Mensch seine Gaben erkennt, ihm dankt und sie für gutes nutzt. Die Aufgabe des Menschen ist dabei, das zu teilen, was er von Allah bekommt und sich gebührend für seine Sache einzusetzen.

Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.