Haut ab!

Beschneidung: Jüdisches Museum zeigt Ausstellung

Eine neue Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin widmet sich dem Thema der Beschneidung in Judentum, Christentum und Islam. Die Idee zur Ausstellung ist auch im Hinblick auf die jüngste Beschneidungsdebatte in Deutschland entstanden.

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Das kontrovers debattierte Thema Beschneidung steht im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. Die am Freitag (24.10.2014) eröffnende Schau „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ beleuchte religiöse und kulturhistorische Hintergründe des jahrtausendealten Rituals im Judentum und Islam, teilte das Museum in Berlin mit. Auch die Rezeption der Beschneidung im Christentum werde in der Ausstellung thematisiert.

Anlass für die Ausstellung war nach Angaben der Organisatoren die sogenannte Beschneidungsdebatte. Im Mai 2012 hatte das Kölner Landgericht in einem Präzedenzfall die Beschneidung eines Knaben als strafbare Körperverletzung bewertet und damit die körperliche Unversehrtheit des Kindes über die freie Religionsausübung gestellt. Der Bundestag entschied sich schlussendlich jedoch am Ende der Debatte mit großer Mehrheit für ein Gesetz, das die religiöse Beschneidung von jüdischen und muslimischen Jungen weiterhin erlaubt.

„Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“

Jüdisches Museum
Lindenstr. 9-14
10969 Berlin

24.10.2014 bis 1.3.2015
Eintritt 8 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Die Schau führe die jüngste Debatte nicht weiter, so die Organisatoren. Stattdessen stehe die Geschichte, einschließlich antisemitischer und islamophober Haltungen, im Vordergrund. Dabei decke die Schau in 60 Exponaten Aspekte ab „von den Wurzeln im Alten Orient über die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien“. (KNA)