Das Gebet des Gläubigen ist wichtig. Es ist der Weg um mit Allah zu sprechen. Das Lesen des Koran ist für den Gläubigen wichtig. Es ist der Weg um Allah zuzuhören. Beides sind wichtige Bestandteile der Religion. Sie erhellen das Haus und das Herz.
„Erhellt eure Häuser mit Gebeten und Koranrezitationen.“ (Bayhakî)
Es ist bemerkenswert und doch nicht verwunderlich, dass in einem Hadith die Koranrezitation direkt nach dem Gebet (Salâh) folgt. Somit wird ein unmittelbarer Bezug hergestellt. Das Besondere hierbei ist, dass der Koran ein unverzichtbares Element des täglichen Gebets ist. Bei jedem der täglichen Gebete wird regelmäßig aus dem Koran rezitiert. Das heißt: Ohne Koran kein Gebet.
Die Menschen versuchen ihren „Geist“ mit verschiedenen Mitteln und auf den verschiedensten Wegen zu „erhellen“, also mit „Leben“ zu erfüllen. Der Muslim jedoch erfüllt bzw. erhellt sein Leben mit dem Gebet und dem Koran. Demnach leitet diese Überlieferung uns an, unser „Leben“, unseren „Geist“ mit dem Koran jeden Tag von neuem zum Leben zu erwecken. Die Spiritualität des Glaubens soll die Herzen der muslimischen Familie füllen.
Was ist ein Haus, eine Familie oder im übertragenen Sinne das Herz wert, wenn es weit davon entfernt ist, durch das Gebet eine Verbundenheit zu Allah herzustellen und aufrecht zu erhalten? Solidarität, Barmherzigkeit, Liebe und Geborgenheit sind Eigenschaften, die viele von uns nicht mehr besitzen.
Wer möchte schon nicht mit Allah sprechen? Sprechen? Mit Allah? Ja, denn wenn jemand mit ihm sprechen möchte, muss er nur zu Allah sprechen, also beten. Und möchte man, dass Allah mit einem selbst spricht, so muss man nur sein Wort, also den Koran, lesen.
Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.