Die Wanderausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde in einer Polizeifachhochschule mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Täter könnten Polizeianwärter sein. Innenstaatssekretär will eine „lückenlose und konsequente“ Aufklärung des Vorfalls.
Die Pannen beim Thema NSU sind erschreckend. Doch was muss in Menschen vorgehen, die eine Wanderausstellung zu Opfern und Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) mit Hakenkreuzen beschmieren? Ein solcher Vorfall hat sich gestern (28.10.2014) ausgerechnet im Foyer des Hörsaal- und Mensagebäudes der Fachhochschule Polizei in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) ereignet. Ein oder mehrere unbekannte Täter haben Schmierereien auf die Aufsteller der Wanderausstellung gebracht.
Die Wanderausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ macht dort seit dem 1. Oktober halt. An der Fachhochschule wurden zudem spezielle Vorträge zum Thema NSU abgehalten. Das Thema NSU soll auch in der zentralen Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten ein zentrales Thema werden. Doch der jetzige Vorfall wirft einen Schatten auf die Bemühungen. Zwar hatten auch Dritte Zugang zum Bereich mit der Ausstellung, doch mehrheitlich wird die Fachhochschule von Polizeianwärtern besucht.
Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen zur Tat aufgenommen. Das weitere Vorgehen werde zudem eng mit der zuständigen Staatsanwaltschaft abgestimmt, wurde mitgeteilt. Innenstaatssekretär Prof. Dr. Ulf Gundlach, sagte in einer ersten Stellungnahme: „Das ist eine nicht hinnehmbare Tat, die lückenlos und konsequent aufgeklärt werden muss“. Tatsächlich hatte man auch bei der Aufarbeitung der NSU-Morde „lückenlose Aufklärung“ versprochen. Darauf warten die Opferangehörigen bis heute.