Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten dem Aschûrâ-Tag und dem Märtyrertod des Prophetenenkels Husayn und seiner Familienangehörigen.
Die Freitagspredigten (Hutba) in den Moscheen sind unterschiedlich konnotiert, widmen sich allesamt aber nur zwei Themen. So steht der Aschûrâ-Tag (10. Muharrem) in Kürze bevor, ebenso wie auch das Märtyrertum des Prophetenenkels Husayn sich jährt.
In ihrer Freitagspredigt widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) dem in Kürze bevorstehenden Aschûrâ-Tag. Der Aschûrâ-Tag ist laut IGMG der zehnte Tag des Monats Muharram. „Diesem gesegneten Tag messen alle Rechtsschulen großen Wert bei; er wird auch in anderen Religionen gefeiert“, heißt es in der Freitagspredigt. Die IGMG verweist auf die historischen Ursprünge dieses Tages und auch auf das schicksalhafte Datum, an dem der Enkel des Propheten Muhammad (s), Husayn (r), getötet wurde.
„Seit dem Propheten Nûh (a) spielte dieser Tag im Leben fast aller Propheten eine große Rolle. Es ist der Tag, an dem das Volk Mûsâs (a) vor der Verfolgung durch Pharao gerettet und Mûsâ (a) das Fasten zur Pflicht gemacht wurde. Auch bei den Arabern wurde das Fasten am Tage von Aschûrâ seit Ibrâhîm (a) für wichtig erachtet“, sagt die IGMG und macht darauf aufmerksam, dass auch der Prophet Muhammad diesen Tag nutzte um zu fasten.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) macht ebenfalls auf den Aschûrâ-Tag aufmerksam. „Dieser Tag ist viele Male Zeuge der Zeichen Allâhs geworden“, sagt der VIKZ und widmet sich in der Freitagspredigt den Dingen, die an diesem besonderen Tag von den Muslimen getan werden sollten.
So empfiehlt der VIKZ das Fasten am Aschûrâ-Tag, wie es auch empfiehlt einen bescheidenen Einkauf zu tätigen und viele Muslime bei Begegnungen zu grüßen. „Armen und mittellosen Menschen zeigt man an diesem Tag besondere Aufmerksamkeit“, erklärt der VIKZ und empfiehlt zudem die Ganzkörperwaschung. Ebenso werden Bittgebete und bestimmte rituelle Gebete empfohlen.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer heutigen Freitagspredigt dem Monat Muharram und den Geschehnissen um Kerbela, wo auch der Enkel des Propheten, Husayn (r) ums Leben kam. „Vom Propheten der Barmherzigkeit wurde der Muharrem als “der Monat Allahs” bezeichnet“, erklärt die DITIB und wünscht, dass dieser Monat zum Anlass für Wohl und Gutes für die ganze Menschheit genommen wird. Man freue sich als Muslime über diesen Monat.
Aber wegen des „grausamen Martyrertodes“ des Enkels des Propheten, Husayn, verlasse diese Freude ihren Platz und weiche der Trauer. „Wegen ihrer edlen Haltung und ihrem ehrenvollen Kampf gegen Ungerechtigkeiten haben bei diesem leidvollen Ereignis die Martyrer Huseyin und seine Gefahrten unsere Herzen als Muslime, die den Propheten und seine Familie lieben, erobert; auf der anderen Seite sind diejenigen, die ihnen gegenüber diese Tyrannei ausgeübt haben, im Kollektivgewissen der ganzen Menschheit verurteilt worden“, heißt es in der Hutba.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.