Die Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz (SPD), hat im Kampf gegen Extremismus Behörden zu einer stärkeren Zusammenarbeit mit Moscheeverbänden angemahnt.
Angesichts der Debatte über Extremismus verlangt die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), eine stärkere Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden mit den Moscheeverbänden. Diese hätten immer wieder vor radikalen Männern gewarnt, die in Moscheen junge Menschen ansprechen, sagte Özoğuz dem Hamburger Abendblatt (Dienstag). „Ich wundere mich manchmal, was der Verfassungsschutz so verlautbart und worüber er schweigt.“
Die Migrationsbeauftragte forderte eine Solidarisierung mit den Moscheeverbänden, die sich gegen Extremisten zu Wehr setzten. Zugleich wandte sie sich dagegen, die islamischen Gemeinden in Deutschland in die Nähe der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu rücken. Mit deren Verbrechen habe die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland nichts zu tun; sie hätten Angst vor dem IS.
Die Migrationsbeauftragte kritisierte eine grundsätzliche Skepsis bei vielen Deutschen gegenüber Muslimen. „Deutschland ist ein Einwanderungsland, aber noch keine richtige Einwanderungsgesellschaft“, so Özoğuz. Nach ihren Worten sind Zeichen der Muslime gegen Gewalt wichtig. Die Gesellschaft müsse aber differenzieren und könne nicht von jedem Muslim eine Distanzierung von Gewalt verlangen. (KNA)