Für seine Verdienste um den Dialog mit den Muslimen wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gemeinsam mit dem Verleger Hubert Burda mit dem „Preis für Verständigung und Toleranz“ durch das Jüdische Museum Berlin ausgezeichnet.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der Verleger Hubert Burda haben den diesjährigen „Preis für Verständigung und Toleranz“ des Jüdischen Museums Berlin erhalten. Die undotierte Auszeichnung wurde ihnen am Samstag im Museum überreicht. Laudatoren waren der ehemalige US-Finanzminister Timothy Geithner für Schäuble und die Leiterin der auf jüdischen Themen spezialisierten „Literaturhandlung“, Rachel Salamander, für Burda.
Die von Schäuble ins Leben gerufene Deutsche Islam Konferenz gelte heute als Beginn eines neuen Kapitels im Verhältnis zwischen den in Deutschland lebenden Muslimen und dem deutschen Staat, so das Museum. Schäuble hatte die Konferenz überraschend im Jahr 2006 ausgerufen. Sie sollte den „institutionellen Rahmen für den Dialog zwischen Menschen muslimischen Glaubens und Vertretern aller Ebenen unseres Gemeinwesens“ schaffen.
Ziel der Konferenz war es laut Schäuble die „Integration der Muslime zu erleichtern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren.“ Schäuble sagte zu Beginn der ersten Konferenz einführend: „Der Islam ist Teil Deutschlands und Teil Europas, er ist Teil unserer Gegenwart und er ist Teil unserer Zukunft. Muslime sind in Deutschland willkommen. Sie sollen ihre Talente entfalten und sie sollen unser Land mit weiter voranbringen.“
Heute ist es um die Deutsche Islam Konferenz ruhiger geworden. Acht Jahre nach dem Start hat sich an der Zielsetzung nichts geändert. Statt jedoch den Dialog mit allen möglichen Personen und Institutionen zu führen wird jetzt nur noch mit den muslimischen Religionsgemeinschaften über die Ziele gesprochen. Einzelne Fachgruppen arbeiten zudem an den Themen, die von der DIK ausgegeben wurden.
Burda, der seit den 1980er Jahren die Jerusalem Foundation unterstützt, war nach Angaben des Museums unter anderem Mitgründer der Initiative „Partner für Toleranz“, die mit großzügigen Spenden die Shoah-Foundation und das Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in München fördert.
Mit dem „Preis für Verständigung und Toleranz“ ehrt das Museum seit 2002 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik, die sich besonders für die historische Verantwortung Deutschlands, für Menschenwürde sowie den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen einsetzen. Preisträger sind unter anderem Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, der Industriemanager Klaus Mangold und die Schauspielerin Iris Berben. (KNA/iQ)