Der Theologe und Islamwissenschaftler Mehmet Paçacı vertritt künftig die Türkei als Botschafter beim Vatikan. Der Experte für Koran-Exegese blickt bereits Erfahrungen als diplomatischer Vertreter und Berater von diplomatischen Vertretungen zurück.
Die Türkei lässt sich künftig durch einen Theologen und Islamwissenschaftler als Botschafter beim Vatikan vertreten. Mehmet Paçacı übergab Papst Franziskus am Montag (17.11.2014) sein Beglaubigungsschreiben, wie der Vatikan mitteilte. Zuletzt war der 65-Jährige Experte für Koran-Exegese in der Zentrale des türkischen Religionsamtes (Diyanet) für Außenbeziehungen zuständig.
Paçacı studierte Islamische Theologie in Ankara, forschte zur arabischen Sprache in Saudi-Arabien und kam durch ein Stipendium des „The British Council“ zu Forschungen in Biblischer Theologie an die Universität von Manchester. Seine Doktorarbeit handelte über den jenseitigen Glauben in Koran und Altem und Neuem Testament. Anschließend nahm Paçacı eine Lehrtätigkeit an der Universität von Ankara auf und lehrte dort von 1992 bis 2008 als Professor. Die darauffolgenden drei Jahre beriet er als Mitglied des Religionsamtes die türkische Botschaft in religionspolitischen und sozialen Fragen.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Wissenschaftler hielt Paçacı 1998 Vorträge an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und am Päpstlichen Institut für Arabische und Islamische Studien. Ferner nahm er an einem Graduiertenkolleg in Bamberg teil und lehrte zeitweise als Gastdozent an der malaysischen Islamischen Universität in Kuala Lumpur. Daneben hat er auch als Dozent an der Georgetown University und an der Wesley Theological Seminary unterrichtet. Paçacı ist verheiratet und hat drei Kinder. (KNA/iQ)