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Schneider: Islamfeindlichkeit gefährdet gesellschaftlichen Zusammenhalt

Beim dritten „dialog forum islam“ hat der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) vor der ausgehenden Gefahr von Islamfeindlichkeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewarnt. KRM-Sprecher Erol Pürlü wies auf die Leistungen der Muslime hin.

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Unter dem Vorsitz von Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) ist am Montag (24.11.2014) das „dialog forum islam“ (dfi) zum dritten Mal in Düsseldorf zusammengekommen. Auf der Tagesordnung des Forums standen der IS-Terror, die angestiegene Zahl von Übergriffen auf Moscheen und Diskriminierungserfahrungen von Muslimen. „Mit Sorge beobachte ich eine zunehmende Tendenz von Islamfeindlichkeit. Diese gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Schneider.

„Islamfeindlichkeit begegnet uns tagtäglich. Nicht nur im persönlichen Umfeld, sondern auch in den Medien. Hier braucht es ein Umdenken in der Mehrheitsgesellschaft wie bei den Muslimen. Wir wollen uns daher stärker einbringen und der Ablehnung des Islam ein positives, reales Bild des Islam in NRW entgegensetzen, indem wir unsere Gotteshäuser und Einrichtungen noch stärker öffnen und uns bei aktuellen Themen konstruktiv einbringen, zum Beispiel bei der momentanen akuten Flüchtlingshilfe“, sagte Erol Pürlü, aktueller Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM).

Schneider: Wir stehen fest an der Seite der Muslime

Beispielhaft für die Öffnung der Moscheen sei der im September begangenen Aktionstag der Gemeinden gegen IS-Terror, Antisemitismus und Rassismus. Die NRW-Bürger sollten von solchen Angeboten noch mehr Gebrauch machen, so der Minister. Schneider versicherte den Religionsgemeinschaften, dass man in NRW fest an ihrer Seite stehe. Er sagte ihnen Unterstützung bei ihrem Engagement in der Bildungs- und Dialogarbeit zu und regte eine gemeinsame Dialogtour von muslimischen Religionsgemeinschaften und Landesregierung zum Thema Islam durch die verschiedenen Regionen des Landes an.

Aus aktuellem Anlass war auch die Zuwanderung von Flüchtlingen ein zentrales Thema beim dfi. Die Unterstützung von Flüchtlingen wird als gemeinsame Aufgabe des Landes NRW und der Muslime gesehen. Schon heute leisteten viele Muslime in Nordrhein-Westfalen einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung und Begleitung von Flüchtlingen. Neben Einzelpersonen engagieren sich die islamischen Religionsgemeinschaften, aber auch viele unabhängige islamische Gemeinden in der Flüchtlingshilfe.

Ablehnung von IS-Terror

„Ein Großteil dieser Hilfe geschieht jedoch fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit und Berichterstattung“, betonte Minister Schneider. „Dabei ist das ehrenamtliche Engagement der Muslime für die Neuankömmlinge islamischen Glaubens von besonderer Bedeutung. Es trägt zu einer Willkommenskultur bei, in der sich auch Neuankömmlinge unterstützt und aufgehoben fühlen.“ Das Integrationsministerium will künftig die Kommunen bei einer stärkeren Zusammenarbeit mit den muslimischen Gemeinden unterstützen.

Einig war sich die Runde darin, dass Gewalt und Terror des sogenannten IS abzulehnen sind und der Terror des IS nicht zum Generalverdacht gegenüber dem Islam und den Muslimen in NRW führen darf. „Ich begrüße außerordentlich, dass die nordrhein-westfälischen muslimischen Verbände hier ein klares Bekenntnis gegen jeglichen religiös begründeten Extremismus unter radikalen Muslimen abgegeben haben. Wir brauchen dringend eine differenzierte gesellschaftliche Debatte“, unterstrich Minister Schneider.

Hintergrund

Das dialog forum islam (dfi) setzt sich aus Vertretern der islamischen Religionsgemeinschaften, der Landesregierung und unabhängigen Experten zusammen. Im Frühjahr 2015 wird sich das nächste dfi-Plenum voraussichtlich mit dem Thema Bestattungswesen beschäftigen.