UNESCO

Ebru-Kunst wird Weltkulturerbe

Die türkisch-islamische Kunst des Marmorierens ist nun auf der Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes. Das „türkische Papier“ war eines der wichtigsten Kunstformen im Osmanischen Reich.

03
12
2014
0

Ebru ist eine der ältesten traditionellen türkisch-islamischen Kunstformen. Bei der Kunst auf dem „türkischen Papier“ geht es um das Marmorieren auf Wasser. Ornamente, Kalligraphie, Blüten und Muster werden mit verschiedenen Farbmischungen auf das Leimwasser aufgetragen. Mittlerweile versuchen sich auch Kunstlaien an das Marmorieren und das Interesse an der Ebru-Kunst ist immens gestiegen.

Auch wenn ihre Populäritet in den letzten Jahren zugenommen hat, reichen die Wurzeln der Ebru-Kunst weit in die Vergangenheit. Es wird vermutet, dass die Anfänge der Kunstart bereits im 8. bzw. 9. Jahrhundert datiert werden können. Von Japan und China aus gelangte die Marmoriertechnik in die Türkei und nach Persien. Hier hat die Ebru-Kunst eine besondere Form angenommen.

Die Sufigemeinschaften des Osmanischen Reiches sahen in dem komplexen Herstellungsverfahren des Papiers eine meditative Beschäftigung. Die Blüten und Ornamente auf der Marmorierung wurden als eine Metapher für die Unendlichkeit und der Schöpfung gesehen.

Kunst für Generationen

Nun ist die Ebru-Kunst in der Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO vertreten. In der 9. Sitzung mit Teilnehmern aus 160 Länden wurden 46 Anträge bearbeitet. Die Ebru-Kunst wurde gemeinsam mit anderen Kulturgütern einstimmig in die Liste eingetragen.

Auf der offiziellen Seite er UNESCO heißt es, immaterielles Weltkulturerbe vermittle Identität und Kultur und sei Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist. Seit 2003 werden im Rahmen des UNESCO-Abkommen zu Kulturerbe verschiedene Ausdrucksformen wie Tanz, Theater, Musik, Kunst, Bräuche, Feste und Handwerkskünste unter Schutz gestellt und mit einem prestigeträchtigen Titel versehen.

Deutschland ist dem Abkommen erst 2012 beigetreten. Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus bemüht sich in den letzten Jahren mit einer intensiven Arbeit darum, dass mehr islamische Künste und Stätte auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste schaffen.