Eine Demonstration der islamfeindlichen Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) in Dresden zählte vergangenen Montag bis zu 7.500 Teilnehmer. Die Massendemo konnte durch eine Gegendemonstration für Toleranz und Gleichheit gestoppt werden. Verschiedene gesellschaftliche Gruppen hatten dazu aufgerufen.
Am Montagabend trafen sich erneut Demonstranten der islamfeindlichen Gruppe „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) in Dresden, um gegen Muslime, Flüchtlinge und Asylanten aufzuhetzen. Dieses Mal zählte die Gruppe bereits 7.500 Demonstranten. Ende Oktober waren es noch weniger als 500 Pegida- Demonstranten – der stete Anstieg der Teilnehmerzahl scheint alarmierend.
Gleichzeitig machen jedoch die Stadt und das Bundesland Sachsen mobil gegen die rechte und islamfeindliche Bewegung. Auch am Montag wurde zur Gegendemo und Kundgebung aufgerufen. 1.200 Teilnehmer folgten dem Aufruf zum Einsatz für „eine weltoffene, multikulturelle und tolerante Gesellschaft“. Die Gegendemonstranten stoppten den Aufmarsch der „Pegida“-Bewegung durch die Dresdener Innenstadt und sorgten für ein frühzeitiges Ende der Demonstration.
Beim Zusammentreffen der beiden Demonstrationszüge sei es diesmal hitziger und konfrontativer zugegangen als in den letzten Wochen, teilten die zuständigen Polizeisprecher mit. Insgesamt waren am Montag 500 Polizeibeamte im Einsatz, um die beiden Demonstrationen zu kontrollieren. Zu Ausschreitungen kam es jedoch nicht.
Immer mehr gesellschaftliche Akteure und Organisationen setzen sich für die Stärkung der Gegendemonstration zur Pegida-Kundgebung ein. Diese bestehen schon längst nicht mehr nur aus Antifa- und linken Aktivisten, sondern zunehmend auch aus Vertretern der gesellschaftlichen Mitte.
So gab beispielsweise der Rektor der Technischen Universität Dresden, Hans Müller-Steinhagen, seine Sorgen über diese Entwicklungen in einer Stellungnahme bekannt. Er betont, dass die berechtigte Kritik an den Verbrechen der Terrorganisation IS keine Hetzkampagnen gegen Muslime und Flüchtlinge legitimieren würden. „Davon auf das Verhalten aller Muslime, aller Flüchtlinge und Asylbewerber zu schließen, ist falsch und gefährlich und spielt rechtsradikalen Gruppierungen in die Hände“, so Müller-Steinhagen.
Auch Caritas Direktor Matthias Mitzscherlich vom Bistum Dresden-Meißen verurteilt die Agitation der Pegida-Bewegung scharf. „Wir schützen uns nicht vor einer angeblichen Islamisierung des Abendlandes, indem wir andere Religionen und Überzeugungen plakativ denunzieren, sondern indem wir mit ihnen in einen Dialog treten. Frieden erreichen wir nur durch einen Frieden der Religionen, nicht durch Abgrenzung gegen andere“, so Mitzscherlich. Auch er rief zu einer zahlreichen Teilnahme an der Gegendemonstration am Montag auf. Denn er warnt davor, dass immer mehr Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte sich der rechten und islamfeindlichen Bewegung Pegida anschließen würden. (iQ/KNA)