Die Zahl der Anrufer bei der Beratungsstelle Radikalisierung hat sich verdoppelt. Pro Woche sollen jetzt drei bis fünf neue Fälle eingehen. Meistens geht es um mögliche Ausreisen von Jugendlichen nach Syrien, Ägypten oder Saudi-Arabien.
Die bundesweite Beratungsstelle Radikalisierung bekommt immer mehr Anrufe. Innerhalb eines Jahres hätte sich die Zahl der Anrufe verdoppelt, meldet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel (Montag). Bei der seit 2012 existierenden Telefon-Hotline des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg können sich Anrufer melden, die fürchten, dass sich junge Männer oder Frauen aus ihrer Familie, aus dem Freundeskreis oder der Schule radikalisieren.
Derzeit gehen laut dem Bericht „zwischen drei und fünf neue Fälle pro Woche“ ein. Die Anrufer berichten demnach verstärkt von geplanten oder bereits erfolgten Ausreisen zum Beispiel nach Syrien, Ägypten oder Saudi-Arabien. Am häufigsten kämen Anrufe von den Eltern. Meistens rufen besorgte Mütter an.
Während es früher vor allem um deutsche Konvertiten ging, hat inzwischen offenbar die Hälfte der potenziellen Extremisten einen Migrationshintergrund. Ihr Durchschnittsalter liege bei 19 Jahren. Die meisten Anrufe erreichten die Beratungsstelle aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Bremen und Hamburg. (KNA/iQ)