Erneut wurde eine Moschee in Deutschland Opfer eines feigen Anschlags. Diesmal wurde die im Bau befindliche Süleymaniye Moschee der DITIB in Dormagen angegriffen. Die Täter schmierten fremdenfeindliche und islamfeindliche Parolen und Hakenkreuze auf die Moschee. Muslime sind entsetzt.
Erschreckende Tat in Dormagen. Der Rohbau für die geplante Süleymaniye Moschee der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) wurde in der Nacht auf Sonntag (21.12.2014) mit ausländerfeindlichen und menschenverachtenden Sprüchen sowie Hakenkreuzen beschmiert. Kurz nach der Tat besuchte Ramazan Ilıkkaya vom DITIB-Vorstand die Gemeinde, um den Tatort zu inspizieren und der Gemeinde beizustehen. Die muslimische Community ist unterdessen vom feigen Anschlag schockiert.
Der Fall wird von einer Ermittlungsgruppe des polizeilichen Staatsschutzes untersucht. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf geleitet. Diese bittet Zeugen, die Hinweise auf den oder die Täter geben können, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Gleichzeitig hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ausgelobt.
Die DITIB machte in einer Pressemitteilung darauf aufmerksam, dass in den vergangenen Tagen die Zahl der Übergriffe auf Moscheen in Deutschland zugenommen habe. Dies bereite allen Muslimen große Sorge. Es sei der einzige Trost, dass in der Süleymaniye Moschee kein Mensch ums Leben gekommen sei. Als DITIB betone man ausdrücklich, dass jeder Angriff gegen religiöse Heimstätten verurteilt werde. Gleichzeitig rief man die Behörden dazu auf, zum Schutz von muslimischen Einrichtungen beizutragen und sensibler mit den Anliegen der Muslime umzugehen. Die Täter müssten schnell ermittelt und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
Der Anschlag lässt allerdings bei Muslimen in sozialen Netzwerken auch die Frage aufkommen, ob es einen Zusammenhang zwischen den fremdenfeindlichen und islamfeindlichen Pegida-Aufmärschen gibt. Gerade in einer solch aufgeheizten Stimmung könnten rechtsextreme oder andere Täter sich ermutigt gefühlt haben, einen Anschlag auf eine Moschee zu verüben, so die Meinung bei einer Vielzahl von Muslimen. Für einen Zusammenhang gibt es nach Angaben von Polizeisprechern allerdings derzeit keine Hinweise.
Die Gemeinde wurde in diesen schrecklichen Stunden aber auch nicht allein gelassen. In einer spontanen Demo haben mehr als 300 Personen der Gemeinde ihren Beistand zugesichert und die abscheuliche Tat verurteilt. Der Landrat und Leiter der Polizeikreisbehörde Neuss, Hans-Jürgen Petrauschke, zeigte sich entsetzt über die Tat. Im Rhein-Kreis Neuss sei „kein Platz für die Verbreitung von fremdenfeindlichen Parolen oder die Verherrlichung der nationalsozialistischen Vergangenheit“.