Bestattung

Muslimischer Friedhof in Düsseldorf in Planung

Die Novellierung des Bestattungsgesetzes erlaubt Grabfelder, die in eigener Regie geführt werden können. Für einen muslimischen Friedhof in Düsseldorf wurden die ersten Schritte eingeleitet

22
12
2014

Auch wenn die erste Generation der Muslime oft in der Heimat bestattet werden will, machen sich junge muslimische Familien Gedanken darüber, ob sie ihre letzte Ruhe in Deutschland finden wollen. In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf wurden 2011 33 Muslime begraben, diese Zahl stieg 2014 auf 61.

Die Stadt hat einen Bereich für muslimische Grabfelder im Südfriedhof und in einem weiteren Friedhof im Stadtteil Itter. Die Kapazitäten des Südfriedhofs sind mit 400 muslimischen Grabfeldern ausgeschöpft. In Itter gibt es 70 weitere muslimische Grabfelder.

Verhandlungen mit der Stadt

Auf den steigenden Bedarf nach muslimischen Grabfeldern reagiert der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM). Der Kreis möchte nun einen Friedhof in Eigenregie betreiben. Durch die Novellierung des Bestattungsgesetzes Anfang Juli im NRW-Landtag ist es jetzt möglich, dass Religionsgemeinschaften einen eigenen Friedhof und nicht nur einen eigenen Bereich in einem bestehenden Friedhof betreiben können.

Der geplante Friedhof soll eine Größe von 10 000 Quadratmeter haben und durch die Vereine, die zum KDDM gehören, finanziert werden. Der KDDM rechnet in Zukunft mit etwa 400 Beerdigungen pro Jahr. Die Zahl ist im Hinblick auf die 50 000 Muslime, die in Düsseldorf leben, nicht unrealistisch.

Bald steigt der KDDM, zu dem 25 Vereine gehören in die Verhandlungen mit der Stadt ein. Es muss sichergestellt werden, dass der Kreis finanziell und organisatorisch in der Lage ist, den Friedhof zu betreiben. Die Übertragung an gemeinnützige Religionsgemeinschaften oder religiöse Vereine sei laut Gesetzestext nur dann zulässig, „wenn diese den dauerhaften Betrieb sicherstellen können“.

Leserkommentare

Latifa Idrissi sagt:
Wir wollen unserer letzten Ruhe in Deutschland finden...
14.07.16
3:36