Muslime pauschal als Bedrohung darzustellen hält der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten, EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm, für unchristlich. Kritisch äußerte sich Bedford-Strohm auch über die Unterstützung der Pegida-Bewegung.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wendet sich gegen die pauschale Darstellung von Muslimen als Bedrohung. Dies sei unvereinbar mit christlichen Werten, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger am Mittwoch (24.12.2014). „Wer entsprechende Parolen mitskandiert oder ihnen zustimmt und dann noch das Wort ‚christlich‘ in den Mund nimmt, der sollte heute nur mal einen Moment auf die Weihnachtsbotschaft hören“, sagte der oberste Repräsentant der 23 Millionen deutschen Protestanten.
„Das Kind in der Krippe hat nur überlebt, weil seine Eltern in Ägypten Asyl gefunden haben“, sagte Bedford-Strohm. Wer sich das klar mache, der könne gar nicht anders, als die Verfolgten von heute mit helfenden Händen zu empfangen, statt „eigene Probleme auf die abzuwälzen, die am allerschwächsten sind“.
Mit Blick auf die Pegida-Anhänger sagte Bedford-Strohm: „Verbale – und erst recht tätliche – Angriffe auf Flüchtlinge, pauschale Verdächtigungen, Bedrohungsszenarien und ausländerfeindliche Reden sind unvereinbar mit dem christlichen Glauben.“ Indirekt weitete Bedford-Strohm seine Kritik auch auf die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) aus, von der sich führende Vertreter mit der „Pegida“ solidarisiert hatten. (KNA/iQ)