Freitagspredigten 26.12.2014

Zeit, Jahreswechsel, Mekka, Neujahr

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Themen. So geht es um die Themen Jahreswechsel, Einnahme von Mekka und Neujahr.

26
12
2014
0

Es steht der Jahreswechsel an und entsprechend sind die Freitagspredigten (Hutba) auf die Themen fokussiert. So macht die DITIB auf die Bedeutung der Zeit und den Jahreswechsel als eine Zeit der Rechenschaft sich selbst gegenüber aufmerksam, während die IGMG die bevorstehende Jährung der Einnahme Mekkas thematisiert und der VIKZ anlässlich des Neujahrs vor dem Nachahmen von nicht-muslimischen Gebräuchen und Verhalten warnt.

Bedeutung der Zeit und der Jahreswechsel

Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer heutigen Freitagspredigt dem Thema der Zeit und dem bevorstehenden Jahreswechsel. „Die Zeit läuft uns davon. Wir sind dabei, ein ganzes Jahr mit Trauer und Leid, aber auch Freude und Heiterkeit hinter uns zu lassen und gehen auf das neue Jahr zu“, sagt die DITIB und macht anhand von Koran und Überlieferungen aus der Sunna des Propheten (s) darauf aufmerksam welch wichtigen Stellenwert die Zeit im Leben eines Muslims hat.

„Welche guten Taten haben wir im vergangenen Jahr gemacht, die das Wohlwollen Allahs erwirkten? Oder welche Verpflichtungen haben wir vernachlässigt, der wir nachgehen mussten haben wir vernachlässigt? Konnten wir unsere Gebete denn sorgfältiger und regelmäßiger verrichten? Haben wir uns die ausreichende Mühe gegeben, unser erhabenes Buch, den Koran zu verstehen? Konnten wir beim Erwerb unserer Einkünfte auf Erlaubtes (Halal) achten und uns mit Sorgfalt vom Verbotenen (Haram) fernhalten? Haben wir uns bemüht, uns vor den Sünden zu schützen?“, sind nur einige der Fragen mit denen die DITIB die Zuhörer konfrontiert und quasi zum selbst Rechenschaft ablegen über das vergangene Jahr auffordert.

Hutba: Die Einnahme Mekkas

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich hingegen der sich jährenden Einnahme Mekkas durch den Propheten Muhammad (s). So sei das Ziel der Einnahme Mekkas laut Korankommentatoren die Ermöglichung islamischen Lebens gewesen. Dies gehe aus Versen der Sura Fath hervor. „Denn nur durch eine solche Lebensführung erlangt man Gnade und die Vergebung der Sünden und Fehler“, erklärt die IGMG und macht darauf aufmerksam, dass man nur durch ein gottgefälliges Leben Vergebung erlangen könne.

„Mit der in dem Vers genannten und vom Gesandten Allahs durchgeführten Einnahme Mekkas ist nicht die Eroberung des Ortes gemeint. Im Laufe der Geschichte wurden viele Städte und Länder erobert, aber keine führte zu einem vergleichbaren Ergebnis. Tatsache ist, dass bei der Eroberung Mekkas niemand gewaltsam umkam. Nicht der Ort sollte eingenommen, sondern die Herzen der Menschen für den Islam gewonnen werden. Selbst die gefangen genommenen Feinde des Islams wurden begnadigt. Das Wichtigste aber war die Rückführung der Kaaba zu ihrer ursprünglichen Bestimmung“, fasst die IGMG zusammen.

Neujahr

Auch der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) sieht den Jahreswechsel bevorstehen und widmet sich daher dem Thema Neujahr in der heutigen Freitagspredigt. Der Prophet (s), der als eine Barmherzigkeit auf die Welt gesandt worden ist, habe die Menschen zur Bruderschaft im Islam eingeladen und sei bestrebt gewesen einen Gedanken-, Handlungs- und Lebenswandel zu begründen, wie er zvor keinem Volk und keiner Menschengruppe bekannt gewesen sei. Der Prophet (s) habe den Leitsatz geprägt: “Wer sich in Übereinstimmung mit einer Gemeinschaft verhält, ihnen ähnelt und sie zum Vorbild nimmt, ist ein Teil von ihr.”

„Damit hat Er seiner eigenen ümmet, der Gemeinde der Muslime, aufgetragen, auf die Nachahmung religiöser und anderer Bräuche von Nichtmuslimen zu verzichten und ihnen andererseits nicht die gleiche Liebe und Anhänglichkeit entgegenzubringen wie es ein Muslim verdient. Das beeinträchtigt wohlgemerkt nicht die menschliche Verbundenheit und gute Nachbarschaft mit einem Nichtmuslim“, sagt der VIKZ.

„In diesen Tagen feiern unsere christlichen Freunde und Nachbarn Weihnachten und Neujahr. Jeder Mensch hat das Recht gemäß seinem Glauben und seiner Überzeugung zu leben – dies achten wir. Aber Muslime sollten diese Tage, wo viele kleine und große Verfehlungen und Fehltritte lauern, wachsam verbringen und sich fernhalten von Irrwegen und Handlungsweisen, die von der Liebe Allâhs entfernen können“, erklärt der VIKZ und macht schließlich klar: „Auf keinen Fall aber sollten diese Tage zum Anlass genommen werden an Neujahrsvergnügungen und –feierlichkeiten teilzunehmen, die zur Vermehrung unserer Fehler führen und das Licht von Îman in Mitleidenschaft ziehen.“

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.